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Berlinerin erstaunt mit kaputtem Gegenstand im Repair-Café – plötzlich wird es intim

Eine Berlinerin bewies wahrlich Mut, als sie diesen kaputten Gegenstand ins Repair-Café brachte. BERLIN LIVE hat die ganze Geschichte erfahren!

Norbert Boenig ist Repair-Techniker im Repair-Café in der Noch Mall in Berlin.
© Sarah Fernández

Von Fast-Fashion zu Fair-Fashion

Jedes Jahr werden über 5 Millionen Tonnen Kleidung in den Müll – und das allein in Deutschland. Mode geht auch Nachhaltiger: Wie, zeigt das Video.

Ob Staubsauger, Plattenspieler oder die geliebten Kopfhörer, die man täglich verwendet. Wer in Berlin einen kaputten Gegenstand zu Hause hat und diesen nicht kampflos aufgeben will, hat in einem der zahlreichen Repair-Cafés der Stadt, die Möglichkeit ihn reparieren zu lassen. Wobei das Motto bei Norbert Boenigk und seinen Kollegen in der NochMall in Berlin-Reinickendorf ganz klar lautet: Hilfe zur Selbsthilfe. Hier muss mit angepackt werden!

BERLIN LIVE hat den Repair-Techniker an einem Donnerstagnachmittag im April begleitet und dabei von einer erstaunlichen Geschichte erfahren!

Berlin: „Die meisten Leute haben noch nicht einmal Ahnung, wie man einen Schraubenzieher dreht“

„Seit 2014 bin ich Repair-Café-Fritze“, sagt der pensionierte Mann aus Rudow. „Die meisten Leute haben noch nicht einmal Ahnung, wie man einen Schraubenzieher dreht. Aber das kann man ihnen ja beibringen!“ Jeder Techniker habe seine eigene Art zu reparieren. „Ich müsste die Leute mehr fragen“, gesteht Boenigk. Denn hier sollen nicht nur Dinge wieder zum Laufen gebracht werden. Alle Beteiligen können und dürfen hier gerne etwas Neues lernen und selbst Hand anlegen.


Norbert Boenig ist Repair-Techniker im Repair-Café in der Noch Mall in Berlin.
Norbert Boenig ist Repair-Techniker im Repair-Café in der NochMall in Berlin. Credit: Sarah Fernández

+++Berlin: Café mit irrem Angebot – hier gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen+++

Boenigk erzählt von einer Frau, die einmal zu ihm ins Repair-Café gekommen ist und niemanden an ihren mitgebrachten Gegenstand ranlassen wollte! Denn es handelte sich nicht um einen Gegenstand, den unbedingt viele in ein Repair-Café bringen würden.

Berlinerin erstaunt mit kaputtem Gegenstand

„Einmal kam eine Frau mit einem teuren Haarentferner– einem Intimhaarentferner . Da war der Motor kaputt.“ Es sei sehr teuer gewesen – 129 Euro soll das gute Stück die Frau gekostet haben. „Kann man den selber reparieren?“ zitiert Boenigk die Frau. Als er ihr dabei helfen will, sagt sie: „Ich lass dich da nicht ran, das mache ich alleine! Ich lass dich doch nicht an meine Intimhaare, die da drin sind.“ Norbert Boenigk lacht herzhaft als er sich daran erinnert.


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„Die meisten Reparaturen brauchen keine Ersatzteile. Man kann mit Tricks und Schummeln das Gerät zum Laufen bringen“, erzählt der Reparaturerfahrene gegenüber unserer Redaktion. Im Fall der Frau mit dem Intim-Haarentferner war jedoch ein Ersatzteil nötig.

Bei der Suche nach dem Ersatzteil hat sich die Frau Norbert Boenigk dann doch helfen lassen. Nachdem sie das Gerät wieder zusammengeschraubt hatte, verließ sie das Repair-Café und kam nie wieder. „Sie wird es wohl alleine zu Hause repariert haben“, vermutet der Repair-Techniker.

Das Repair-Café findet jeden Donnerstag im oberen Stockwerk des Gebrauchtwarenkaufhauses der BSR in der Auguste-Viktoria-Allee 99 in 13403 Berlin-Reinickendorf statt. Die Techniker bitten darum nur einen kaputten Gegenstand mitzubringen. Der Service ist kostenlos, die Techniker freuen sich aber über eine Spende.