Zwangsverheiratungen sind in Deutschland verboten – doch besonders in den Sommerferien steigt das Risiko, dass junge Menschen im Ausland gegen ihren Willen heiraten sollen.
Die Berliner Menschenrechtlerin Seyran Ateş fordert daher frühzeitige Aufklärung bereits in der Grundschule.
Anwältin warnt vor Zwangsehen in den Sommerferien
Betroffene sollen wissen, dass sie nicht allein sind und Hilfe bekommen können. Besonders gefährdet sind Jugendliche aus patriarchalen Familien, häufig mit muslimischem Hintergrund. Auch das Bezirksamt Neukölln schlägt Alarm: Immer wieder verschwinden junge Berlinerinnen im Ausland – und dürfen nicht zurückkehren. Deshalb setzen sich sowohl Politik als auch Zivilgesellschaft verstärkt für Prävention, Aufklärung und Schutz ein.
Die Anwältin Seyran Ateş betont, dass Grundschulkinder früh über Zwangsverheiratung informiert werden müssen. Viele Betroffene wissen nicht, welche Rechte sie haben und wo sie Hilfe finden können. Obwohl Zwangsheirat seit 2011 strafbar ist, zeigt kaum jemand die eigenen Eltern an. Ateş warnt: In den Sommerferien nutzen manche Familien den Auslandsaufenthalt für Zwangsehen.
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Auch das Bezirksamt Neukölln macht auf das Problem aufmerksam. Besonders vor den Ferien haben viele Jugendliche Angst, im Ausland verheiratet zu werden. Einige dürfen danach nicht mehr zurück nach Deutschland. Dabei sind die meisten hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Das Risiko besteht jedes Jahr aufs Neue.
Bezirksbürgermeister von Neukölln zeigt Haltung – „sind Menschenrechtsverletzungen“
In Neukölln gibt es deshalb konkrete Hilfsangebote. Auf der Website des Bezirks finden sich Informationen und Notfallkontakte. Bezirksbürgermeister Martin Hikel betont: „Zwangs- und Frühverheiratungen sind Menschenrechtsverletzungen, die wir in Neukölln nicht dulden.“ Schulen, Behörden und Familien arbeiten eng zusammen, um gefährdete Jugendliche zu schützen.
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Das Bezirksamt Neukölln rät Jugendlichen, sich vor Auslandsreisen abzusichern. Wichtig sind Passkopien, Bargeld und Notfallnummern – möglichst gut versteckt. Auch eine eidesstattliche Erklärung vor der Abreise kann helfen. Darin erklären Betroffene, dass sie nicht heiraten wollen. Solche Maßnahmen können im Ernstfall entscheidend sein.
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