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Demos in Berlin: Nach AfD-Skandal in Brandenburg – Groß-Protest vor dem Kanzleramt

Nach dem Geheimtreffen der AfD mit Neonazis macht sich die Hauptstadt stark gegen Rechts. Alle Infos zur aktuellen Demo in Berlin!

Symbolbild. Protest vor dem Kanzleramt.
© IMAGO/IPON

Verfassungsschutz: Sächsische AfD ist "gesichert rechtsextrem"

Der sächsische Verfassungsschutz hat die AfD im Freistaat als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die juristische Prüfung hat demnach unter anderem ergeben, dass die AfD gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstößt und sich antisemitischer Positionen bedient.

Die Nachricht über das Geheimtreffen bekannter AfD-Politiker mit Rechtsextremen in einer Villa in Potsdam sorgt in Brandenburg, Berlin und ganz Deutschland derzeit für Aufsehen. Dabei soll im Zentrum ein Abschiebeplan gestanden haben, der Millionen in Deutschland treffen sollte. Die Parteispitze schweigt bislang zu den Vorwürfen.

Andere Politiker der rechtspopulistischen Partei spielen dagegen mit offenen Karten. Denn ein AfD-Politiker sprach in den Sozialen Medien offen über die Vorwürfe des Abschiebe-Vorhabens und sagte, das Ganze sei „kein Geheimplan“.

Demos in Berlin: Protest gegen die AfD

In Potsdam kamen bereits am Donnerstagabend (11. Januar) mehrere Menschen zu einer Spontandemo in Sichtweite der Villa Adlon zusammen, in der das Treffen im November vergangenen Jahres stattgefunden hat. Damit wolle man ein Zeichen gegen Rechts setzen. Und das will man jetzt auch in Berlin!

Auf X (ehemals Twitter) wurde nun auch in der Hauptstadt zu einer spontanen Demo „für die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD“ aufgerufen. Los ging es am Freitag (12. Januar) um 17 Uhr vor dem Kanzleramt. Von da aus ist der Zug über den Reichstag in Richtung Bundestag gezogen.

Berliner Polizei völlig ahnungslos

Kurz nach Beginn der Demo waren bereits zahlreiche Menschen vor Ort. In Sprechchören riefen sie: „Ganz Berlin hasst die AfD!“

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Die Berliner Polizei wurde trotz der Ankündigung der Demo in Berlin, die bereits am Donnerstag erfolgte, überrascht. Auf Nachfrage von BERLIN LIVE hieß es etwa 30 Minuten nach Beginn der Kundgebung, dass derzeit Sicherheitskräfte von der nebenan stattfindenden Bauerndemo abgezogen werden, um die Anti-AfD-Demo zu überwachen. Zusätzliche Einsatzkräfte seien unterwegs, da man „gerade erst“ davon erfahren habe.

„Wir müssen beweisen, dass wir da nicht mitmachen!“

Neben den Veranstaltern sprachen bei der Demo in Berlin auch Menschen, die von Rechtsradikalen in ihrem Alltag belästigt wurden und erzählten ihre Geschichte. Auch Aktivistin Luisa Neubauer war vor Ort. In ihrer Rede sagte sie: „Wir müssen beweisen, dass wir da nicht mitmachen!“ Laut der Berliner Polizei lag die Teilnehmerzahl „im unteren dreistelligen Bereich.“


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Die Kundgebung ist nur der Auftakt der Berliner, um sich gegen die Gefahr von Rechts stark zu machen. Am Sonntag will „Fridays for Future“ ab 14 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor protestieren. „Gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und NGOs setzen wir damit ein klares Zeichen gegen die AfD, Rechtsextremismus und für den Schutz unserer Demokratie“, heißt es in einer Mitteilung. Auch hier wird Luisa Neubauer wieder vor Ort sein.

In anderen Städten wie Darmstadt und Hamburg sind für diesen Freitag und das Wochenende ebenfalls Demonstrationen gegen die AfD geplant. Für ein Verbot muss der Partei nachgewiesen werden, dass sie aggressiv-kämpferisch gegen die demokratische Grundordnung vorgeht, also einen Umsturz anstrebt. (mit dpa)