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Brandenburg: AfD-Skandal – Rechtsextreme kommen zu Geheimtreffen in Villa zusammen

Nicht nur in der Politik sorgt ein geheimes Treffen von Rechtsextremen in Brandenburg für Aufsehen. Auch viele Bürger zeigen sich entsetzt.

Brandenburg
© IMAGO/Nordphoto

Der rasante Aufstieg der AfD

Seit 2013 gibt es die Alternative für Deutschland (AfD). Seit ihrer Gründung hat die rechtspopulistische Partei einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Über dieses Treffen berichten aktuell Medien im ganzen Land. In Brandenburg sollen sich im November AfD-Politiker mit Neonazis getroffen haben, um über die „Remigration“ von Millionen von Ausländern aus Deutschland und deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund zu sprechen.

Dazu eingeladen hatten unter anderem Hans Christian Limmer, der frühere Mitbesitzer der Bäckerei-Selbstbedienungs-Kette „Backwerk“, sowie bis vor kurzem noch Eigner der Restaurant-Franchisemarke „Hans im Glück“. Gernot Mörig, ein ehemaliger Zahnarzt aus Düsseldorf.

DIESE Personen nahmen an dem Geheimtreffen in Brandenburg teil

Das Landhaus Adlon am Lehnitzsee nahe Potsdam erlangte innerhalb weniger Stunden bundesweit große Aufmerksamkeit, nachdem das Medienhaus „CORRECTIV“ einen Bericht über ein geheimes Treffen zwischen rund zwei Dutzend rechtsextremer Personen aus Deutschland und Österreich veröffentlicht hatte. Unter den Anwesenden waren demzufolge der persönliche Referent von AfD-Chefin Alice Weidel, Roland Hartwig, der AfD-Bundestagsabgeordnete Gerrit Huy, der AfD-Fraktionsvorsitzende Sachsen-Anhalts, Ulrich Siegmund, ein Mitarbeiter vom AfD-Bundestagsabgeordneten und Generalsekretär der AfD Sachsen-Anhalts, Jan Wenzel Schmidt, Mario Müller. Müller ist ein mehrfach verurteilter Gewalttäter. Neben Politikern der AfD nahmen auch zwei CDU-Politiker teil. Auch der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner, der ein bekanntes Gesicht der Identitären Bewegung ist, war vor Ort.

Ein von ihm vorgetragenes rechtsextremes Konzept zur Vertreibung von Menschen mit Einwanderungshintergrund aus Deutschland soll im Mittelpunkt des Treffens gestanden haben. Die Teilnehmer sprachen darüber, wie sie die Strategie umsetzen wollen, sollte die AfD es in die Regierung schaffen.

DAS sagt die AfD zu dem Treffen

Sellner erklärte, man wolle „maßgeschneiderte Gesetze“ erlassen. Dadurch solle ein „hoher Anpassungsdruck“ auf Bürger mit Migrationshintergrund ausgeübt werden. Um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, war außerdem die Rede von einem „Musterstaat“ in Nordafrika. Dorthin wolle man die Vertriebenen aus Deutschland locken. Mit dem Plan waren die anwesenden AfD-Politiker einverstanden. Ulrich Siegmund betonte außerdem, man müsse in Sachsen-Anhalt dafür sorgen, dass es „für dieses Klientel möglichst unattraktiv zu leben“ werde.

Der Verfassungsschutz Brandenburg hat sich eingeschaltet und befasst sich mit den Berichten über das Treffen. Man gleiche die Informationen mit den eigenen Erkenntnissen ab, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums in Brandenburg. Ein AfD-Sprecher der Bundespartei erklärte, es habe sich bei dem Treffen in Potsdam nicht um ein Parteitreffen gehandelt.


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