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Berlin im Kampf gegen Krebs: So profitieren Betroffene von neuer Technik

Im Kampf gegen Krebs ist auch die Digitalisierung ein wichtiger Baustein. Einige Krebskranke profitieren schon jetzt von einer neuen Technik.

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© IMAGO/Wavebreak Media LTD

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Diagnose Krebs ist egal in welchem Alter ein absoluter Schock für Betroffene. Nicht selten ist der erste Gedanke, todkrank zu sein. Doch heutzutage sind die Heilungschancen bei früher Entdeckung gar nicht schlecht. Trotzdem machen Erkrankte auf ihrem Weg manchmal nicht nur eine regelrechte Odyssee durch, sondern müssen neben ihren Schmerzen und Ängsten auch die deutsche Bürokratie durchkämpfen.

„yeswecan!cer“ unterstützt sie in dieser schwierigen Zeit. Die gemeinnützige Stiftung ermöglicht Krebs-Patienten den Austausch mit Experten. Am Montag (9.10) fand eine sogenannte „eHealthseeing-Tour“ statt. Mit dem Ziel, zu verdeutlichen, warum im Kampf gegen Krebs mehr Digitalisierung erforderlich ist. Neben Vertreten von „yeswecan!cer“ und den Initiatoren der „YES!CON“ waren auch Betroffene dabei. BERLIN LIVE fuhr ebenfalls im Bus mit.

Betroffene berichtet: So viele Ordner umfasste ihre Akte

Auf der Fahrt zur Charité weist Dr. Markus Leyck Dieken darauf hin, dass am 01. Januar 2024 das E-Rezept in Deutschland eingeführt wird. Laut dem CEO von gematik (Natl. German Digital Health Agency) würden in der EU schon 18 andere Länder darüber verfügen. Für Deutschland wird es nun also höchste Zeit. Und nicht nur das Papierrezept zeigt, dass Deutschland in der Digitalisierung des Gesundheitswesens im Vergleich zu anderen Ländern hinterherhinkt.

Uta Melle bringt die Problematik auf den Punkt. Die 54-Jährige bekam mit 40 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Ihre Patientenakte umfasste rund acht Ordner. Theoretisch hätte sie diese alle immer mit zu den verschiedenen behandelnden Ärzten nehmen müssen. In der Realität war dies natürlich nicht möglich. Der Erfolg ihrer Therapie litt zum Glück nicht darunter: „Ich bin gut behandelt worden“, so Melle. Andere Ärzte können von ihrer Behandlung allerdings nichts lernen – der Grund: Ihre Akte wurde nicht digitalisiert.

Charité mit Ansatz für Digitalisierung in Krebstherapie

Einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung geht Prof. Dr. Thorsten Schlomm von der Charité. Als Mitbegründer des „Deutschen Netzwerks für angewandte Präzisionsmedizin“ (DNA-Med) hat er eine Plattform mitentwickelt, auf der Patienten mit Prostatakrebs mit Metastasen und ihre Ärzte Befunde einreichen können.

Prof. Dr. Thorsten Schlomm stellte unter anderem die Plattform für Befunde von Krebskranken vor. Credit: BERLIN LIVE

Anschließend werden sie in die Datenbank des Uro-Onkologischen Tumorzentrums der Charité-Universitätsmedizin Berlin integriert. Ein Expertenteam prüft dann, ob für die Patienten zum Beispiel eine Gensequenzierung oder die Teilnahme an einer Studie infrage kommt. Krebspatienten erhalten dadurch schneller Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden.


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Am Samstag (14.10) findet die „YES!CON“ in Berlin statt. Interessierte können live vor Ort im AXICA Kongress- und Tagungszentrum nahe dem Brandenburger Tor dabei sein. Alternativ gibt es auch online einen Livestream. Bekannte anwesende Gesichter werden neben Gesundheitsminister Karl Lauterbach, auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig und Patrice Aminati (Frau von Moderator Daniel Aminati) sein.