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Kreuzberg: Dieses Experiment ist krachend gescheitert

In Berlin-Kreuzberg treffen Anwohner auf Partyvolk. Das geht nicht immer gut. Ein neuer Schlichtungsversuch ging gründlich daneben.

Kreuzberg
© imago images/Joko

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In Kreuzberg leben viele Menschen. Und jedes Wochenende kommen noch zahlreiche Berliner und Touristen hinzu, die es in den Abendstunden in den kleinen Berliner Stadtteil zieht. Einer der Hot-Spots für Feierpublikum ist vor allem in den Sommermonaten die Admiralbrücke.

Hier sitzen Menschen bis spät in die Nacht, trinken Bier, hören Musik – und nerven damit die Anwohner. Um den bereits seit Jahren schwelenden Konflikt zu befrieden, wurde im Juli ein neuer Versuch gestartet. Doch der, das scheint jetzt schon klar, ist krachend gescheitert.

Kreuzberg: „Lärmomat“ gescheitert

Die Grüne Bezirksbürgermeisterein Clara Herrmann war mit vor Ort, als der „Lärmomat“ an der Kreuzberger Admiralbrücke eingeweiht wurde. Der mit Holz und Moos verkleidete Kasten sollte mit Lärmsensoren den Geräuschpegel messen und durch ein rotes Licht signalisieren, wenn es auf der Straße zu laut war. Zudem gab es ein Piktogramm und Reime, die dazu aufrufen sollten, ruhiger zu sein.

Schon als der Automat aufgestellt wurde, glaubten viele nicht, dass er seinen Zweck erfüllen würde. Das zeigte sich gut zwei Wochen später. Die Polizei sei wieder von Anwohnern gerufen worden, erklärten die Ordnungshüter gegenüber BERLIN LIVE einige Wochen nach dem Aufstellen des „Lärmomats“. Ob immerhin die kühlende und feinstaubfilternde Funktion des Kastens Wirkung entfaltet hat, blieb zunächst unklar.

Kreuzberg: „Lärmomat“ wird eingemottet

Sicher ist: Der „Lärmomat“ soll wegen Erfolglosigkeit komplett eingemottet werden. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, soll er ab dem 6. November abgebaut werden. Zuvor aber bot er den Bezirks-Fraktionen von CDU und FDP noch einiges an Angriffsfläche.


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Die kritisierten das Gerät nämlich als „Geldverschwendung“. Rund 10.000 Euro habe der Lärmomat in der Anschaffung gekostet, hinzu kämen noch einmal 182 Euro pro Monat für die Betriebskosten. Für einen allerhöchstens homöopathischen Effekt in Sachen Lärm eindeutig zu viel.