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Lost Places in Berlin: Das soll jetzt aus dem ICC werden

Das ICC ist der wohl größte Lost Place in Berlin. Seit zehn Jahren steht das Areal fast durchgängig leer. Doch der Senat hat große Pläne.

Lost Places in Berlin
© IMAGO/Schöning

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Wer von Westen mit dem Auto in Richtung Hauptstadt fährt, kommt kaum an dem riesigen Bau vorbei: das Internationale Congress Centum, oder kurz ICC. Der riesige Bau war einst das Aushängeschild der Stadt. Doch mittlerweile ist er einer der bekanntesten Lost Places in Berlin.

Das soll sich laut Plänen des Senats aber jetzt ändern. Wie die zukünftige Nutzung aussehen könnte.

Lost Place in Berlin bald nicht mehr so lost?

Das ICC in Westend (Charlottenburg) wurde vor 1979 eröffnet. Es galt damals als eines der größten Kongresszentren der Welt und ist ein Paradebeispiel für den Brutalismus. Roher, unverputzer Beton und ein offener Grundriss, so weit das Auge reicht. Durch die insgesamt 80 Säle passten bis zu 15.500 Menschen gleichzeitig in das Gebäude.

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Doch 2014 war Schluss mit dem Betrieb. Denn die technischen Anlagen sind in die Jahre gekommen. Zusätzlich wurde an 6.541 Stellen Asbest gefunden – und das wird als krebserregend eingestuft.

Senat will ICC zu vielfältigem Gebäude machen

Seither gab es viele Ideen für das Areal. Von der Großraumdisko über ein Filmstudio bis hin zu einem Tropical Islands 2.0 war die Palette sehr breit. Auch „die Landesbibliothek war kurzzeitig als neuer Mieter im Gespräch“, berichtet die „BZ“.

Daraus geworden ist bisher nichts. Nun will der Senat das in den Tiefschlaf gelegte Gebäude mit einem neuen Einfall wieder zum Leben erwecken.

„Bis Sommer 2026 soll ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben werden, um Investoren mit Konzepten für eine Wiederinbetriebnahme“ zu finden, heißt es in dem Bericht weiter. Geplant ist dabei, das Gebäude zu einem „Ort für Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft, Kongresse und Veranstaltungen, Innovation und Technologie“ zu machen.


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Angesichts des Sanierungsbedarfs muss der Investor finanziell aber gut ausgestattet sein. Es wird geschätzt etwa eine halbe Milliarde Euro benötigt – allein, um den Asbest zu beseitigen. Weitere Umbauten nach eigenen Vorstellungen sind da noch nicht inklusive.

Ob sich nun endlich jemand findet, bleibt angesichts dieser Preise abzuwarten.