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Miete in Berlin: Barcelona als Vorbild? DAS könnte den Wohnungsmarkt revolutionieren

In Berlin wird fleißig gebaut, doch meist handelt es sich dabei nicht um Mietwohnungen. Doch könnte auch hier klappen, was in Barcelona geht?

© IMAGO/Schöning

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Die Mietsituation in Berlin bleibt angespannt. Die Preise steigen stetig und für Durchschnittsverdiener wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Viele Berlinerinnen und Berliner sehen sich deshalb gezwungen, in Randgebiete oder ins Umland auszuweichen.

Um diese Entwicklung zu stoppen, müsste deutlich mehr Wohnraum entstehen. Doch in der Hauptstadt wird derzeit vor allem kommerziell genutzter Raum gebaut – darunter auch viele Hotels. Das soll sich nun ändern.

Miete in Berlin: Hotels statt Wohnungen

Laut einem Bericht des RBB sind in Berlin aktuell 81 neue Hotels in Planung. Darunter befindet sich auch der Estrel Tower in Neukölln, der mit 525 Zimmern, Büroflächen, Konferenzräumen und einer Skybar zum größten Hotelprojekt der Stadt zählt. Auch an der Stralauer Allee entsteht ein neues Hotel mit rund 300 Zimmern.

Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der es in Berlin an bezahlbaren Mietwohnungen mangelt. Die Grünen fordern deshalb ein Umdenken. Julian Schwarze, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen, äußerte sich gegenüber dem RBB:

„Anstatt hier immer neue Hotels und Hostels zu bauen, sollte der Senat endlich einen Hotel-Entwicklungsplan aufstellen und definieren: Wo passt ein neues Hotel hin – und wo eben auch nicht. Und wo kann Platz besser genutzt werden, etwa für soziale Infrastruktur oder ganz normale Mietwohnungen?“

Kann ein Baustopp helfen?

Die CDU hingegen sieht das anders. Christian Gräff, stadtentwicklungspolitischer Sprecher betont die wirtschaftliche Bedeutung der Hotelbranche:

„Erst kommt für mich die Frage: Wie bekommen wir mehr Menschen nach Berlin? Die allermeisten Beschäftigten in Berlin leben von Dienstleistungen – also auch vom Einzelhandel, der Hotellerie und der Gastronomie.“


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Dass es auch anders gehen kann, zeigt ein Blick nach Barcelona. Dort wurde ein fünfjähriger Baustopp für neue Hotels verhängt, wie der Stadt- und Tourismusforscher Christoph Sommer vom Leibniz-Institut erklärt. Ein radikaler Schritt – mit dem Ziel, Wohnraum statt Tourismus-Infrastruktur zu fördern. Ob das auch in Berlin möglich ist? Angesichts der Regierungsbeteiligung der CDU vorerst wahrscheinlich erst mal nicht. Doch eine Möglichkeit wäre es.