Veröffentlicht inAktuelles

Knallharte Zahlen – so sehr leiden Berliner Mieter unter den Kosten

Eine neue Studie offenbart schockierende Zahlen: Fast ein Drittel des Haushaltseinkommens geben Berliner für die Miete aus.

© IMAGO/Sabine Gudath

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Dass die Mieten in Berlin immer weiter steigen, ist allgemein bekannt. Doch eine neue Untersuchung zieht nun eine noch erschreckendere Bilanz. Die Berliner geben fast ein Drittel ihres Haushaltseinkommens für die Miete aus und liegen damit vorne im bundesweiten Vergleich.

Die Konsequenzen sind bitter: Selbst Mietern mit mittlerem Einkommen droht das Armutsrisiko. Lohnt sich der Wohnungskauf schon mehr?

Berlin: Fast ein Drittel des Haushaltseinkommens geht für Miete drauf

Wer in Berlin wohnt, gibt im Durchschnitt 27,1 Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete aus. Das zeigen neue Berechnungen des Wohnatlas. Das ist ein Anstieg von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2023 haben Berliner Mieter im Schnitt noch 25,9 Prozent ihres Haushaltseinkommens für die Miete ausgegeben. Damit liegt Berlin in Sachen Mietbelastung im bundesweiten Vergleich weit vorne und kann eindeutig zu den hochpreisigen Städten gezählt werden.

+++ CDU-Plan: Mehr Video-Überwachung für Mieter in Berlin +++

Als hochpreisig werten Forscher eine Stadt oder einen Kreis, in dem mehr als 17,5 Prozent des Einkommens für die Miete anfallen. Sogar in Städten wie München (0,3 Prozent Anstieg), Freiburg (o,5 Prozent) und Frankfurt am Main (0,7 Prozent) fiel der Anstieg der Mietbelastung im Vergleich zum Vorjahr geringer aus.

Lohnt sich Kaufen mehr als Mieten?

Lohnt es sich also für Berliner Mieter in Eigentum zu investieren? Nicht wirklich, denn auch der Wohnungskauf bleibt in Berlin teuer. Im Schnitt müssen Käufer 43,3 Prozent ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für die Finanzierung aufwenden. Das sind deutlich mehr als in den meisten anderen Regionen Deutschlands. Nur in München ist die Belastung mit 43,6 Prozent noch etwas höher. Und das, obwohl dort die Einkommen deutlich über dem Berliner Niveau liegen.

Laut aktuellem Wohnatlas lohnt sich der Immobilienkauf in ländlichen ostdeutschen Regionen oft mehr als das Mieten. In Berlin jedoch ist das Gegenteil der Fall: Der Kauf einer Eigentumswohnung kostet im Durchschnitt 16,1 Prozentpunkte mehr als die Miete.


Auch interessant:


Für die Untersuchung von Postbank und dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) wurden, für die 400 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte, die Miet- und Kaufkosten mit den regionalen Einkommen verglichen. Grund­la­ge der Be­rech­nung waren die re­gio­na­len Preise im Jah­r 2024 für ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im Be­stand so­wie das durch­schnitt­li­che re­gio­nal ver­füg­ba­re Haus­halts­net­to­ein­kom­men.