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Miete in Berlin: Scharfe Kritik an Heimstaden – „Kann man keine Wohnungen anvertrauen“

Die neuerliche Mieterhöhung von Heimstaden sei voller Fehler, sagt der Berliner Mieterverein und fordert Mieter auf, sich zu wehren.

Berlin ist nicht nur Bundeshauptstadt, sondern auch die Hauptstadt der Mieter. Mehr als 80 Prozent der Wohnungen sind Mietwohnungen. Entsprechend viele Menschen sind vom Gutdünken ihrer Vermieter abhängig.

Für 6.500 Berliner Mieter gab es im September eine ungute Überraschung. Der schwedische Konzern Heimstaden erhöhte ihnen die Miete um bis zu 15 Prozent. Für viele unbezahlbar! Daher wandten sich viele an den Berliner Mieterverein. Der rat zunächst zu einer Prüfung und ruft nun zum Widerstand auf.

Miete in Berlin: Eklatante Fehler bei Heimstaden

Die zahlreichen Mieterhöhungen in Berlin würden „eklatante Fehler aufweisen und sind gänzlich unbegründet“, heißt es in einer Mitteilung des Berliner Mietervereins. Mindestens jede zweite Mieterhöhung durch Heimstaden sei unbegründet oder fehlerhaft, stellt der Verein nach einer gemeinsamen Prüfung mit der Hamburger Mieterverein und der Initiative Mieter helfen Mietern fest.

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Der Berliner Mieterverein habe dabei vor allen vier Verstöße feststellen können. So sei die Kappungsgrenze von 15 Prozent innerhalb einer Frist von drei Jahren überschritten worden. Die Lage-Einordnung, sowie die Ausstattung der Wohnung sei fehlerhaft angegeben worden. Bruttokaltmietverträge würden in den Mieterhöhungen zu Nettokaltmietverträgen, zudem würden Indexmieterhöhungen bei Staffelmietverträgen ausgesprochen.

Eine Sprecherin der Initiative StopHeimstaden, die mit dem Berliner Mieterverein zusammenarbeitet, erklärte: „Heimstaden kann man offensichtlich keine Häuser, Wohnungen und Mieter:innen anvertrauen.“ Die gravierenden Fehler, die stets zum Nachteil der Berliner Mieter ausfallen würden, seien Ausdruck des Profitstrebens des schwedischen Immobilien-Riesen. Die Sprecherin forderte die Vergesellschaftung des Bestandes.

Berliner Mieterverein kritisiert Indexmieten

Vor allem das Konzept der Indexmiete wird vom Berliner Mieterverein kritisiert. Denn diese würde sich am Verbraucherpreisindex orientieren, der in der Regel rein gar nichts mit Wohnen zu tun habe.

Der Berliner Mieterverein und die anderen Vereine und Initiativen, die sich mit dem Fall Heimstaden beschäftigen, wollen nun alle Heimstaden-Mieter in ganz Deutschland zusammenbringen und über ihre Rechte aufklären, um die unbegründeten Mieterhöhungen abzuwehren.


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Von der Politik erhoffen sich die Mieterschützer Unterstützung. So soll eine bundesweite Kappungsgrenze von 11 Prozent innerhalb von drei Jahren eingeführt werden. Zudem stehen ein generelles Verbot von Indexmieten, sowie Sanktionsmöglichkeiten gegen Vermieter bei Verstößen gegen Mietrechtsregelungen auf der Liste. Ebenso wie ein bundesweiter Mietendeckel.