Die Mieten in Berlin kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Es ziehen immer mehr Menschen in die Hauptstadt – die Vier-Millionen-Marke wird langsam, aber sicher greifbar. Doch genug Wohnraum gibt es für diesen Zuzug nicht. Die Folge ist eine Explosion der Preise.
Experten schauen daher genau auf den Wohnungsmarkt in Kreuzberg, Schöneberg und Co. Mit welchen Mitteln kann man der Lage Herr werden und welche Spielräume hat die Berliner Politik? Ein Effekt treibt dabei im Hintergrund sein Unwesen.
Mieten in Berlin: Wer zuerst kommt…
Wer frisch nach Berlin zieht, schaut oft neidisch auf die Freunde, die schon länger hier wohnen. Weil die Mieten in den vergangenen Jahren derart in die Höhe geschnellt sind, lohnt es sich ungemein, einen Mietvertrag zu haben, der schon einige Jahre alt ist. Wer seit Jahrzehnten in seiner Wohnung lebt, kann sich kaum vorstellen, was neue Nachbarn im Nebenhaus zahlen müssen.
+++ Union Berlin im Pech – Bei IHM muss der Klub jetzt ganz von vorne anfangen +++
Einem Bericht der „Berliner Zeitung“ zufolge liegen die Preise für Neumieter pro Quadratmeter in Friedrichshain-Kreuzberg inzwischen fast doppelt so hoch wie der Bestandsmieter-Durchschnitt. 95 Prozent mehr zahlt, wer frisch in das Szeneviertel rund um die Oberbaumbrücke zieht. Das führt zu einem fiesen Effekt.
Aufwärtsspirale kaum zu bremsen
Weil die Mieten für bestehende Mieter in Berlin so günstig sind, gibt es im Markt nämlich kaum Mobilität. Es tut sich nichts, weil sich die Altmieter eine neue Wohnung schlichtweg nicht leisten können. Die Forschung nennt das den Lock-in-Effekt. Eine Aufwärtsspirale, die die Preise für Wohnraum in der Hauptstadt immer weiter in die Höhe treibt.
Ein Effekt, der sich nur brechen lässt, wenn mehr gebaut wird. Denn nur ein gesünderes Verhältnis aus Angebot und Nachfrage kann dauerhaft dafür sorgen, dass sich die Preise auf dem Wohnungsmarkt in ein bezahlbares Niveau einpendeln.