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Restaurants in Berlin: Kult-Lokal schließt nach fast 30 Jahren – „Habe neun Monate nichts verdient“

Unter den Restaurants in Berlin geht es vielen schlecht. Jetzt hat die Schließungswelle das nächste Gasthaus getroffen.

Restaurants in Berlin
© imago/Schöning

In diesen Restaurants zaubern die TV-Köche

Frank Rosin, Tim Mälzer und Co. sind die bekannten TV-Köche, doch wo sind eigentlich ihre Restaurants? Mehr im Video!

Wie steht es um die Gastronomie in Berlin? In den vergangenen Monaten hatten immer mehr Restaurants in der Hauptstadt traurige Nachrichten für ihre Stammgäste: Denn immer wieder müssen Wirte aufgeben und ihre Gaststätten schließen.

Damit hinterlassen sie im Angebot der Stadtteile oft eine kaum zu schließende Lücke. Jetzt trifft es auch das beliebte Hax’nhaus im Ortsteil Tegel (Bezirk Reinickendorf) getroffen – Ende März schließen sich die Türen nach 27 Jahren für immer. BERLIN LIVE hat beim Wirt Mirko Perleberg nachgefragt, wie es dazu kam.

Deshalb haben es Restaurants in Berlin so schwer

Man fühle sich als Gastronom ein wenig in der Falle, berichtet Perleberg: „Wir sind genau Mitten drin.“ Auf der einen Seite seien die steigenden Ausgaben – die Preise für Zutaten seien ebenso gestiegen wie die für Energie und sonstige Kosten. Auf der anderen Seite sind die Gäste, die selbst weniger im Portemonnaie haben. Hinzu komme noch die Erhöhung der Mehrwertsteuer.

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„Wir können die Preise nicht in dem Maße anziehen, wie die Kosten steigen“, erklärt der Gastronom im Gespräch mit BERLIN LIVE. Der Wareneinsatz sei immens hoch und die gutbürgerliche Küche des Restaurants in Berlin-Tegel bestehe aus teuren Gerichten: „So eine Haxe müsste 30 Euro kosten, aber das zahlt niemand.“

Schon nach der Pandemie in Schräglage

Hinzu kommt, dass die gesamte Branche harte Jahre hinter sich hat. Während das Corona-Virus die Welt im Griff hatte, mussten die Wirte ihre Läden schließen, Einnahmen blieben aus. „Wäre der Staat nicht so großzügig gewesen, hätten wir damals schon zugemacht“, erinnert sich Perleberg. Doch dann seien die Pandemie-Hilfen auf einen Schlag zurückgefordert worden: „Ich habe neun Monate kein Geld verdient.“



In dieser Lage sei ihm kaum eine andere Wahl geblieben, als zum 31. März zu schließen. Für das historische Gebäude, das er einst unter großem Aufwand selbst renovierte, hat Perleberg dennoch Pläne: „Ich will versuchen, dass es weiter als Gaststätte erhalten bleibt.“