In Berlin sind sogenannte Koks-Taxis längst kein Randphänomen mehr. Auf Bestellung fahren Drogenkuriere seit einigen Jahren durch die Hauptstadt, liefern Kokain, aber auch Ecstasy und andere illegale Substanzen an Kunden.
Kontaktiert werden die Kuriere meist über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram. Anschließend kommt es zur Übergabe der illegalen Ware. Nun ist ein irrer Werbeflyer für diese Dienste aufgetaucht.
Berlin: Irre Werbung im Briefkasten
In anderen europäischen Großstädten ist diese Praxis längst Gang und Gäbe und auch in Berlin häufen sich Berichte. In immer mehr Briefkästen landen dieser Tage kleine Visitenkarten von Drogen-Kurieren. So zuletzt auch auf der Karl-Marx-Allee.
Die kleine Karte zeigt eine comicartige Zeichnung der Stadt Berlin mit Fernsehturm und Brandenburger Tor – und mehreren Taxis. Im Vordergrund halten zwei Hände einen Joint, dazu Cannabis, Kokain, dazu mehrere Eppendorfgefäße. Auf der Rückseite befindet sich ein Whatsapp-Kontakt, die Lieferzeiten, sowie das Angebot, bei der ersten Bestellung zehn Euro zu sparen. Etwas, das man aus dem Supermarkt kennt, das aber beim Kauf von Drogen befremdlich wirkt.
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Auf Nachfrage von BERLIN LIVE erklärte die Berliner Polizei, dass das Werben mit Flyern bereits bekannt sei. Nicht immer stecken dabei allerdings tatsächliche Angebote von Drogen-Kurieren dahinter. In einigen Fällen hätten auch Betrüger hinter diesen Karten gesteckt, die durch die Masche die Daten möglicher Anrufer abgreifen wollten, erklärte eine Sprecherin.
Polizei rät von Kontaktaufnahme ab
Nicht nur deshalb rät die Berliner Polizei grundsätzlich von einer Kontaktaufnahme mit den auf den Flyern abgedruckten Nummern ab, schließlich sei der Erwerb von Betäubungsmitteln „nach wie vor strafbewährt“, wie die Sprecherin erklärte. Es stehe den Berlinerinnen und Berlinern, die derartige Flyer im Briefkasten finden, frei, diese bei der Polizei zu melden. Eine Pflicht dazu bestehe aber nicht, man könne sie auch einfach ignorieren.
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Seit einigen Jahren kämpft Berlins Polizei nun schon gegen die sogenannten Koks-Taxis. Im Jahr 2020 wurde eine Ermittlungsgruppe beim Rauschgiftdezernat des LKA Berlin eingerichtet, die inzwischen in die Regelorganisation überführt wurde. Im Jahr 2023 gingen der Polizei 728 sogenannte Koks-Taxis ins Netz, im Jahr 2024 warten es 648.