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Brennpunkt Berlin: Im Kampf gegen Drogen und Gewalt – “Gefühl, gebraucht zu werden”

Timur Saglik ist Teil der Brennpunkt- und Präsenzeinheit der Berliner Polizei. Trotz hohen Risikos ist er Polizist aus Leidenschaft.

BPE
© imago images/Jürgen Held

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Wie in jeder Großstadt hat auch Berlin einige Ecken, welche die Stadt nicht gerade von ihrer schönsten Seite präsentieren. Dass Drogen und Kriminalität seit Jahren ein Teil der Hauptstadt sind, dürfte nichts Neues sein.

Bereits 2020 wurde gerade für diese Probleme in der Metropole eine eigene Einheit bei der Berliner Polizei geschaffen – die sogenannte Brennpunkt- und Präsenzeinheit (BPE). Tagtäglich begeben sich die Polizeikräfte an die kriminalitätsbelasteten Orte der Hauptstadt wie das Kottbusser Tor, den Görlitzer Park oder die Warschauer Straße und setzen sich damit einem hohen Risiko aus. Wie fühlt sich das an?

Brennpunkt Berlin: Polizeikräfte mitten drin

„Diese Orte sind zu diesen Orten nicht nur wegen Betäubungsmittel-Delikten erklärt worden, sondern insbesondere, weil das Gewaltpotential und die Anzahl der Gewaltdelikte extrem hoch sind“, erklärte Timur Saglik, stellvertretender Dienstgruppenleiter in der ersten Dienstgruppe der BPE, gegenüber BERLIN LIVE. Deshalb müsse man als Einsatzkraft dieser Einheit auch stets damit rechnen, dass man Menschen begegnet, die einem aggressiv gegenübertreten können.

Brennpunkt Berlin
Timur Saglik ist Teil der Brennpunkt- und Präsenzeinheit der Polizei Berlin. Die Dienstkräfte sind an den kriminalitätsbelasteten Orten der Hauptstadt unterwegs. Credit: Berlin Live / Wengert

Es sei auch schon vorgekommen, dass Personen Reizgas oder andere Gegenstände bei sich führten und damit die Beamten verletzten. „Man muss damit rechnen, dass die Leute bewaffnet sind“, stellte Saglik klar. Doch was bewegt einen dazu, unter diesen risikoreichen Umständen ein Teil der BPE zu werden?

Brennpunkt- und Präsenzeinheit: „Orte, an denen Polizei sein muss“

„Der Reiz an der Brennpunkt- und Präsenzeinheit ist einfach, dass ich das Gefühl habe, hier wirklich gebraucht zu werden“, verriet der 33-Jährige gegenüber unserer Redaktion. Der Polizeidienst sei ohnehin gefährlich, worauf die Beamtinnen und Beamten in ihrer Ausbildung zwar vorbereitet werden – die Arbeit an den Brennpunkten dürfte hingegen nochmal ein anderes Maß an Gefahr darstellen.

Laut Saglik sind es nun mal „die Orte, an denen die Polizei sein muss, um Bürgerinnen und Bürger zu schützen und um der Kriminalität sowie Verwahrlosung entgegenzuwirken“. Setzen sich die Beamten damit aber nicht auch in ihrer Freizeit einer Gefahr aus? „Ich persönlich habe das Gefühl nicht“, erläuterte der Polizist.

Brennpunkt Berlin: Feierabend gibt es nie

Sobald Saglik seine Polizei-Uniform auszieht, ist er aber nicht einfach aus dem Schneider: „Es gibt das Legalitätsprinzip, was uns anhält, bei Straftaten tätig zu werden oder zumindest Verstärkung zu rufen.“ Das betreffe alle Polizeikräfte und dann letztendlich auch den Zeitpunkt, wenn man gerade nicht im Dienst ist.


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An Feierabend ist für Saglik und seine Kollegen also nie wirklich zu denken. Doch der Erfolg und all die positiven Rückmeldungen zur Arbeit machen all den Aufwand sicherlich wieder wett.