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Clans in Berlin: Spektakulärer Geldtransporter-Überfall am Alexanderplatz – das ging beim Brutalo-Raub schief

Überfall mit Waffen und eine Verfolgungsjagd mit der Polizei: Szenen, die man sonst nur aus einem Actionstreifen kennt, wurden in Berlin zur Realität…

Clans in Berlin
© Imago / Olaf Wagner

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Man denkt, kriminelle Taten finden meist in der Dämmerung oder nachts und in dunklen Ecken statt. Doch längst nicht immer ist das auch der Fall! Mitte Oktober 2018 bewies eine Gruppe von Unbekannten das genaue Gegenteil…

Am frühen Morgen starteten die fünf Täter einen Überfall auf einen Geldtransporter – und das mitten in Berlin. Nach der spektakulären Tat ließen sie ihre Beute allerdings zurück. Was genau war passiert?

Berlin: Täter schießen sogar auf Polizisten

Gegen 7.30 Uhr – also mitten im morgendlichen Berufsverkehr – nutzte die Bande ihre Gelegenheit, einen Geldtransporter in der Schillingstraße nahe des Berliner Alexanderplatzes zu überfallen. Nachdem die Täter den Transporter mit ihrem Auto gerammt und ausgebremst hatten, sollen sie die Fahrer mit Waffen bedroht und den hinteren Teil des Wagens mit Spezialgeräten aufgebrochen haben.

Innerhalb weniger Minuten räumten sie das gesamte Fahrzeug mitten im Berliner Stadtzentrum leer. Auch ein bereits zur Hilfe gerufener Streifenwagen konnte die Täter nicht an ihrem Vorhaben hindern. Die Polizisten mussten stattdessen sogar vor den Schüssen der Kriminellen in Deckung gehen. Anschließend lieferte sich die Truppe eine Verfolgungsjagd mit den Beamten.

Berlin: Kriminelle Truppe lässt Beute zurück

Laut Medienberichten soll es sich bei den Tätern um Menschen aus dem Umfeld des polizeibekannten Berliner Remmo-Clans handeln. Ihr Plan ging allerdings nicht ganz auf: Bereits während der Flucht verloren die Täter einen Teil ihrer Beute. Den restlichen Part ließen sie in ihrem Fluchtwagen zurück.

Das Geld dürfte aber sowieso nutzlos gewesen sein. Immerhin wird in einigen Geldkoffern beim Entwenden ein Schutzmechanismus – das sogenannte intelligente Banknoten-Neutralisierungssystem, kurz IBNS – ausgelöst. Das färbt die Scheine mit besonderer Tinte ein. „Die Aktivierung der IBNS-Systeme kann technisch variieren“, erklärte Belén Pérez Esteve, eine Sprecherin der Europäischen Zentralbank, auf Nachfrage von BERLIN LIVE.

Was passiert mit beschmutzten Geldscheinen?

„Die IBNS verwenden spezielle Sicherheitsdruckfarben, die nicht entfernt werden können, ohne die Banknoten und ihre Sicherheitsmerkmale ernsthaft zu beschädigen“, verriet Esteve. Der ursprüngliche Besitzer könne sich aber mit den durch Tinte befleckten Geldscheinen an die nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsgebiets wenden, um diese dort umtauschen zu lassen.


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Sollte bei einem Überfall dann doch mal eine größere Geldsumme abhandenkommen – muss das nicht gemeldet werden, um gegebenenfalls neue Geldscheine zu drucken? „Verglichen mit der Gesamtzahl der jährlich produzierten Banknoten ist die Zahl der zum Ersatz der IBNS-Banknoten gedruckten Banknoten unbedeutend“, stellte die Expertin klar.