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Ex-Häftling packt aus: Dieser Berliner Knast ist der härteste – “Brauchst ein dickes Fell”

Eine Haftstrafe abzusitzen ist kein Zuckerschlecken – und das sollte es auch nicht sein. Doch zwischen den Anstalten gibt es Unterschiede.

Berlin
© imago/Rolf Kremming

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Hinter Gittern ist definitiv kein Urlaub! Davon kann auch Tomekk alias „KnastVlog“ ein Lied singen: Der Youtuber landete nach mehreren Banküberfällen und einer Geiselnahme für zehn Jahre im Gefängnis.

Während seiner Haftstrafe wurde der Netz-Star in mehrere Justizvollzugsanstalten der Hauptstadt verlegt. Dabei gab es deutliche Unterschiede. In einem Berliner Knast war der Aufenthalt offenbar besonders schlimm…

Ex-Gefangener nimmt kein Blatt vor den Mund

Bei der Bewertung der verschiedenen Anstalten in Berlin scheiden sich die Geister, doch für Tomekk gibt es einen klaren Endgegner. „Tegel ist berühmt, dass es dort hart zur Sache geht. Da wird nicht lange gefackelt. In Tegel brauchst du ein dickes Fell um das zu überstehen“, stellte der einstige Insasse gegenüber BERLIN LIVE klar.

Berlin
Tomekk wurde wegen Banküberfalls und Geiselnahme zu zehn Jahren Haft verurteilt. Hinter Gitter kam dem Inhaftierten „die Erleuchtung“: Mit „KnastVlog“ wurde er zum Star. Credit: Privat

Doch am Standort im Nordwesten Berlins soll es auch Vorteile geben. Auch wenn die Zelle nicht komfortabel war oder die Vorhänge nicht wirklich für Dunkelheit sorgten – einen Pluspunkt müsse man der Anstalt wohl lassen. „Wenn deine Zelle im siebten Stock ist, dann hast du die schönste Skyline von Berlin im Blick“, schwärmte der „KnastVlog“-Star.

Berliner JVA kann mit Routine punkten

Zudem seien die Abläufe in der JVA Tegel im Vergleich zu manch anderen Standorten viel routinierter. „Die Anstalt ist schon alt. Da hatte das System lange genug Zeit, um eingearbeitet zu werden“, erläuterte Tomekk. Ganz anders sei es hingegen in der JVA Heidering gewesen: „Da habe ich locker zwei oder drei Monate gebraucht, um mich zu akklimatisieren und klarzukommen.“


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Doch auch Monate später lässt die „KnastVlog“-Bekanntheit kein gutes Wort über die Berliner Anstalt mit Sitz in Brandenburg: „Das ist der größte Scheiß, weil da einfach keine Struktur drin ist.“ Für Tomekk gerade deshalb problematisch, weil sich die JVA Heidering als eines der modernsten Gefängnisse des Landes bezeichne.

Ex-Knasti warnt vor zu schnellem Vertrauen gegenüber Insassen

Was die Wachtmeister angeht, sehe es offenbar in jeder Anstalt ähnlich aus. „Sieben von zehn Schließern sind eigentlich relativ cool“, erinnerte sich der frühere Gefangene zurück. Mit manchen teile man mehr Sympathien, mit anderen eben weniger. Sämtliche Vorteile könne man sich dadurch aber trotzdem nicht erhoffen.


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Hinzu kommt: Die Insassen selbst machen sich den Aufenthalt untereinander natürlich auch nicht immer gerade angenehm. „Man muss bei den Inhaftierten mehr aufpassen als bei den Beamten – denn du weißt nie, wem du vertrauen kannst und wem nicht“, erklärte Tomekk. Spätestens bei einer längeren Haftstrafe sollte man sich dann aber doch mit Zellen-Nachbarn anfreunden, um die Zeit hinter schwedischen Gardinen wenigstens annähernd erträglich zu gestalten.