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Görlitzer Park: Neue Zahlen – wie gefährlich ist der Zoff-Park in Kreuzberg?

Der Görlitzer Park gilt in Berlin als Hotspot für Strafdelikte. Eine neue Statistik zeigt nun, wie schlimm ist die Situation wirklich ist.

Görlitzer Park
© IMAGO/Emmanuele Contini

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Vom Drogenhandel über Vergewaltigungen bis hin zu Schlägereien – immer wieder ist der Görlitzer Park Schauplatz von Verbrechen!

Aus Sicht von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kann da nur noch ein Zaun helfen. So soll der Park zumindest nachts sicherer werden. Doch wie viele der Taten passieren überhaupt nachts?

So viele Straftaten gab es im Görlitzer Park

Genau diese Frage hat der innenpolitische Sprecher der Grünen, Vasili Franco, jetzt der Innenverwaltung gestellt. Und die Antworten aus der Polizeistatistik lassen nur wenig Raum für Spekulationen.

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Insgesamt gab es 2023 im Görtlitzer Park 1686 Straftaten. Davon ereigneten sich aber nur 412 in den Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr. 152 davon waren Taten „im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz – sprich dem Drogenhandel, -Besitz oder -Konsum“, erklärt der „Tagesspiegel“, dem die Zahlen exklusiv vorliegen. Eine überwiegende Mehrheit der Delikte ereignete sich allerdings tagsüber. Hier waren es 607.

Grüne wirft CDU Symbolpolitik vor

„In anderen Bereichen, etwa den Gewaltdelikten, ist die Zahl der nachts registrierten Straftaten dagegen überproportional hoch“, heißt es in dem Bericht weiter. Bei den Gewalttaten waren es zum Beispiel 55 von 135. Bei Sexualdelikten dagegen sechs von acht registrierten Übergriffen.

Aus den Zahlen geht aber auch hervor, dass die meisten Straftaten gar nicht im, sondern im Bereich um den Görlitzer Park begangen werden. Die Polizei erfasste 2023 „im Bereich des sogenannten kriminalitätsbelasteten Ortes Görlitzer Park/Wrangelstraße – ohne den Görlitzer Park“ ganze 4284 Straftaten. Also etwa 2,5 Mal so viele wie im Park selbst.


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Für Vasili Franco (Grüne) ist deshalb klar: „Der Senat hat kein einziges Argument, wie durch einen Zaun die Sicherheitslage in und um den Görlitzer Park verbessert werden soll.“ Für ihn sei der Bau des Zauns deshalb reine Symbolpolitik. Aus seiner Sicht habe Wegner „keine einzige Antwort“ auf die eigentliche Problemen in den Kiezen außenrum.