Ich komme aus Bayern. Döner isst man dort mit Fleisch und Knoblauch-Soße. Die ist oft aber gleich so stark, dass selbst erfahrene Knobi-Liebhaber nach dem Verzehr gerne mal mit Bauchkrämpfen zu kämpfen haben. Vegetarische Alternativen, eine Auswahl an Soßen oder gar selbst gebackenes Brot?
Das sucht man in den meisten Imbissen jenseits des Weißwurst-Äquators vergebens. Seit ich den ersten, richtigen Berliner Döner gegessen habe war für mich deshalb klar: So oder gar nicht. Außerhalb der Hauptstadt kommt mir seither kein Fladenbrot mehr in die Hand.
Doch was Karls Erlebnis-Dorf vor den Toren Berlins Anfang April auf den Markt gebracht hat, hat nun selbst bei meinem peniblen Döner-Gaumen das Interesse geweckt. Doch was kann der Erdbeer-Döner wirklich?
Karls Erlebnis-Dorf präsentiert Weltneuheit
Erdbeer-Döner? Das klingt beim ersten Hören definitiv nach einer fehlgeratenen Mischung aus herzhaft und süß. Manch einem dürfte dabei wahrscheinlich nur das Paradebeispiel des schlechten Geschmacks – die Hawaii-Pizza – als Synonym einfallen. Doch so viel sei vorab schon mal verraten: Der Erdbeer-Döner in Karls Erlebnis-Dorf kann was!
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Seit Samstag (6. April) gibt es in dem Freizeitpark eine eigene Döner Erlebniswelt. Neben einer Achterbahn im Dönerspieß-Design, bei der man als Fahrgast wahlweise in einer fliegenden Untertasse in Salat- oder Tomaten-Optik sitzt, darf dabei natürlich auch kein Döner-Imbiss fehlen. Und passend zum gesamten Motto des Parks – der Erdbeere – gibt es hier den ersten Erdbeer-Döner der Welt.

Fruchtig, aber nicht zu süß
Er kommt im knallpinken Brot mit Sesam-Sprinkles, der den Döner bei genauerem Hinsehen wie eine echte, überdimensionierte Erdbeere aussehen lässt. Zur Auswahl stehen bei Karls Erlebnis-Dorf ein Hähnchen-, ein Kalbfleisch- und ein Gemüse-Döner. Alle drei Varianten kosten 9,50 Euro und liegen damit selbst seit dem Einsetzen der Döner-Inflation über den meisten ihrer Konkurrenten. Der Preis ist dafür, dass man eine echte Seltenheit probiert aber durchaus gerechtfertigt.
Nicht nur die Optik macht den Erdbeer-Döner zum Erdbeer-Döner, sondern auch die Soßen. Es gibt eine Erdbeer-Kräuter, eine Erdbeer-Knoblauch- und eine scharfe Erdbeer-Soße. Bei meinem Test habe ich mich für einen Gemüse-Döner mit optimiertem Kräuter-Dip entschieden. Der übliche Mix aus Rotkohl, Weißkraut, Tomaten, Zwiebeln und Gurken wurde hier mit gebratenen Kartoffeln und Karotten getoppt.
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Und was soll ich sagen? Der Döner schmeckt – und das sogar wirklich gut. Im Vergleich zu normalen Dönern hat er durch die Erdbeere eine frische und leicht fruchtige Note, was sehr gut mit den anderen Zutaten harmoniert. Den Star selbst schmeckt man deutlich, aber die Beere überlagert den sonst herzhaften Geschmack des Sandwichs nicht oder ist gar zu künstlich, nein. Es ist unerwartet und anders als man es kennt, aber auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich ihm eine 8,5 geben.
Punktabzug gibt es aber vor allem deshalb, weil man in der Mittagszeit sehr viel Zeit einplanen muss. Der Andrang in dem kleinen Geschäft ist riesig – und weil die Leute bis vor der Tür stehen, kann es auch mal 30 bis 40 Minuten dauern, bis man seine Jumbo-Erdbeere in der Hand hält. Das sollte man vor seinem Besuch in Karls Erlebnis-Dorf definitiv mit einplanen. Aber abgesehen davon lohnt sich der Besuch.