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BVG: Annäherung mit Verdi – neue Streiks trotzdem möglich?

Die BVG und die Verdi stecken in einer tiefen Krise. Jetzt ist eine folgenschwere Entscheidung gefallen. Alle Infos hier!

© IMAGO/Christian Spicker

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Die BVG und die Gewerkschaft Verdi liefern sich seit Monaten einen erbitterten Tarifstreit. Während die Verdi in puncto Grundgehalt, Schichtzulagen und Weihnachtsgeld deutlich mehr Geld für ihre Mitglieder forderte, berief sich die BVG immer wieder auf fehlende finanzielle Ressourcen.

Weil die Parteien trotz mehrere Verhandlungen zu keinem Ergebnis kamen, wurde Ende März eine Schlichtungskommission eingeschaltet – und die liefert jetzt erste Ergebnisse.

BVG und Verdi: Einigung steht kurz bevor

Der Tarifstreit zwischen der Verdi und der BVG ist in den vergangenen Wochen wohl an keinem Berliner vorbei gegangen. Bereits mehrmals wurde gestreikt, teilweise sogar für 48 Stunden. Busse, U-Bahnen und Trams blieben an diesen Tagen samt ihrer Fahrer im Depot. Denn für letztere ist klar: Ein Weiter-So kann und wird es nicht mehr geben.


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Die Schlichtungskommission, bestehend aus Bodo Ramelow und Matthias Platzeck, hat nun am Montag (7. April) ihren Vorschlag für eine Einigung vorgelegt.

Angebot ist umfangreich

Diese umfasst folgende Punkte:

  • Einmalzahlung: Alle Mitarbeitenden der BVG erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 1500 Euro. Diese kommt mit dem regulären Gehalt im Mai.
  • Lohnerhöhung: Alle Mitarbeitende erhalten ab Juni 2025 380 Euro mehr Lohn und ab dem 1. Juni 2026 nochmal 50 Euro mehr.
  • Schichtzulagen: Die Schichtzulage für Fahrer steigt ab dem Juni 2025 auf 130 Euro im Monat. Die Wechselschichtzulage steigt im gleichen Zeitraum auf monatlich 225 Euro. Die Fahrdienstzulage steigt ebenfalls ab Juni 2025 auf 225 Euro und ab Juni 2026 um weitere 30 Euro auf monatlich 255 Euro.
  • Weihnachtsgeld: Die Weihnachtszuwendung erhöht sich 2025 und 2026 jeweils um 100 Euro. Statt der bisherigen 1900 Euro kämen Beschäftigte dann auf 2.100 Euro.
  • Arbeitszeit: Mitarbeitende können über ein Wahlmodell bei entsprechend mehr Gehalt die Regelarbeitszeit individuell von 37,5 Stunden auf 39 Stunden pro Woche erhöhen. Ab 2027 empfehlen die Schlichter die dauerhafte Umsetzung eines neuen Modells zur Arbeitszeitsouveränität für alle Beschäftigten der BVG.

Die Kommission empfiehlt für den Tarifvertrag eine Laufzeit von 24 Monaten – sie würde rückwirkend zum 1. Januar 2025 beginnen. An diesem Tag ist der bisher Tarifvertrag ausgelaufen.


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Diese Empfehlung soll nun bis Donnerstag (10. April) in ein formales Angebot seitens der BVG umgewandelt werden, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt in einer Pressekonferenz am Montag. Er zeigt sich zuversichtlich, dass eine Einigung bald bevorsteht. „Die letzte Tage waren sehr herausfordernd.“ Zwischenzeitlich sei nicht klar gewesen, ob überhaupt eine Lösung gefunden werden kann, doch das hat sich jetzt geändert. Zufrieden sagt Arndt: „Mein Eindruck ist, dass wir das Maximale herausgeholt haben“

Und auch die Arbeitgeberseite äußert sich gelassen. Personalvorständin von der BVG, Jenny Zeller-Grothe: „Wir haben ein gutes Ergebnis auf dem Tisch liegen.“ Am Donnerstag soll dann im Rahmen der nächsten Verhandlung über einen Abschluss entschieden werden. Bis dahin gilt die Friedenspflicht – ein weiterer Streik ist also erstmal nicht zu befürchten.

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