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Berlin: Fußgängerzonen am Boxhagener Platz geplant – Anwohner laufen Sturm

Die einen freut es, die anderen eher weniger. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg plant neue Fußgängerzonen.

Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wenn Autos in Berlin verbannt werden sollen, sorgt das immer für Frust und Ärger. Neuestes Aufreger-Thema: geplante Fußgängerzonen rund um den Boxhagener Platz in Friedrichshain.

Was bei vielen, die ohnehin ohne Auto unterwegs sind, für Zustimmung sorgen dürfte, lässt einige Anwohner allerdings Sturm laufen. Einige von ihnen halten von dem Vorhaben so gar nichts.

Berlin: Fußgängerzonen in diesen Straßen geplant

Verkehrspolitik ist eine heikle Angelegenheit, die die Gemüter schnell erhitzt. Recht machen, kann man es sowieso nie allen. Zu unterschiedlich sind meist die Interessen von Autofahrern, Radfahrern, Fußgängern und Anwohnern rund um die Straßen. Bestes Beispiel dafür ist aktuell die Planung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, Fußgängerzonen in der Gabriel-Max-Straße und der Krossener Straße einzurichten.


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Wenig begeistert zeigt sich Anwohner Kolja Holtz-Baumert gegenüber dem „RBB“ und sagt: „Da bin ich verwundert und enttäuscht, weil ich denke, der ganze Verkehr, der hier lang geflossen ist, konzentriert sich dann noch mehr auf die anderen Hauptstraßen. Und auch Mahmoud Kallam, Inhaber des Sanabel Imbiss, sorgt sich und stellt klar: „Aber für uns ist auch wichtig, dass Autos reinkommen können. Denn man bekomme viel Ware und ich hole auch viel Ware.“

Das sagen die Befürworter der Fußgängerzone

Auf der anderen Seite gibt es aber auch diejenigen, die die geplanten Fußgängerzonen unterstützen. Wie Ulla Kozlowski, die sich seit Jahren in einer Bürgerinitiative für weniger Autoverkehr engagiert und darin sogar Vorteile fürs Gewerbe sieht. Durch Lieferzonen ohne fremde Autos wäre es für anliefernde Fahrzeuge einfacher, weil diese dann Platz zum Parken hätten.

Und auch Dennis Jung befürwortet die Fußgängerzonen rund um den Boxi gegenüber dem „RBB“: „Ich freue mich sehr, ich dachte irgendwie schon immer, dass das überfällig ist. Das ist jetzt der perfekte Ort für eine Fußgängerzone.“ Carolin Rohmann erklärt: „Als Autofahrer hatte man hier eigentlich eh schon vorher nichts zu suchen. Man hat sowieso keinen Parkplatz gefunden.“


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Noch bis Ende November läuft ein öffentliches Beteiligungsverfahren zu den Planungen. Anwohner können online Kritik und Anregungen zu den Fußgängerzonen loswerden.

Das Ziel des Bezirks ist klar: Der Kiez soll ruhiger werden. Und das nicht nur mit Fußgängerzonen, sondern auch durch Einbahnstraßen und Zebrastreifen.