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BVG kürzt den Bus-Fahrplan in Berlin – diese Linien könnte es treffen

Die großen gelben Busse der BVG gehören in Berlin zum Alltag. Jeder Berliner nutzt sie, viele Touristen lieben sie.

BVG
© imago images/Stefan Zeitz

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Die Busse und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind für viele Berliner das wichtigste Verkehrsmittel. Allein im letzten Jahr stieg die Gesamtzahl der Abo-Kunden in der Hauptstadt auf über eine Million.

Aber nicht nur Berliner nutzen den Service der BVG, auch viele Touristen sind mit den Berliner Verkehrsbetrieben unterwegs. Allein 2022 sollen 961 Millionen Fahrgäste befördert worden sein. Um so bitterer ist die Entscheidung, die nun getroffen wurde – sie betrifft alle Menschen, die in der Hauptstadt auf den Bus angewiesen sind.

BVG kürzt den Bus-Fahrplan, weil hunderte Fahrer fehlen

Wie die „Berliner Morgenpost“ erfahren hat, muss die BVG ihr Busangebot um etwa sechs Prozent ausdünnen. Deswegen wird es ab dem 10. Dezember auf zahlreichen Strecken zu größeren Takten kommen und letztendlich auch zu weniger Busfahrten mit den großen Gelben.

Die BVG reagiert damit auf den großen Personalmangel. Dem Verkehrsunternehmen fehlen offensichtlich 350 Busfahrer. Grund hierfür ist wohl der große Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Laut „BZ“ sollen zahlreiche Privatanbieter mit massiven Handgeldern angeblich die Fahrer abwerben. Insgesamt gibt es bei der BVG 5.000 Busfahrer.

Wie die BVG selbst erklärt, arbeitet das Verkehrsunternehmen intensiv daran, die Arbeitsbedingungen wettbewerbsfähig zu gestalten. „Das betrifft Schichtmodelle ebenso wie Arbeits- und Pausenzeiten und die soziale Infrastruktur“, teilt die BVG mit.

Diese Linien sind betroffen, so soll der Personalmangel kompensiert werden

BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt erklärte gegenüber der „Morgenpost“, dass die Reduzierung der Busfahrten gleichmäßig über das gesamte Stadtgebiet erfolgen soll. Zudem sollen die Anpassungen vor allem außerhalb der Stoßzeiten erfolgen und vornehmlich dort, wo das Busnetz der BVG besonders besonders dicht sei. Diese beträfe dann wahrscheinlich auch die Linien 100, 200 und 300. Auf den betroffenen Strecken sollen dann größere Fahrzeuge eingesetzt werden, um das Fahrgastaufkommen aufzufangen.

Laut Eigenaussage der BVG, will das Unternehmen bis Jahresende 630 neue Fahrer einstellen – bereits jetzt wurden schon 500 neue Mitarbeiter angeworben. Zahlreiche Job-Events auf den Betriebshöfen, sogenannte „Speed-Dating“-Veranstaltungen und eine sehr erfolgreiche Werbekampagne hätten dafür gesorgt, dass die Arbeitnehmersuche der BVG zuletzt wieder etwas erfolgreicher verlaufen ist. Um den Regelfahrplan allerdings auf dem jetzigen Stand zu halten, würden immer noch 350 Busfahrer fehlen – das ergaben Recherchen der „Morgenpost“.


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Von den Fahrplanänderungen nicht betroffen sind Gebiete mit großen Schulstandorten oder Kliniken. Diesen sollen auch weiterhin gut angebunden werden.