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BVG: Ich bin vom Hackerangriff betroffen – und erkenne mein Mail-Postfach nicht wieder

Die BVG meldete einen Hackerangriff, von dem tausende Kunden betroffen sind. Meine Daten wurden ebenfalls geklaut…

Berlin
© IMAGO/Sabine Gudath

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Vor wenigen Tagen machte eine beunruhigende Meldung der BVG die Runde: Wie das Berliner Unternehmen bekanntgab, soll es bei der Datenverarbeitung eines externen Dienstleisters zu einem Hackerangriff gekommen sein.

Laut mehreren Medien seien insgesamt 180.000 Kunden betroffen, deren Daten bei dem Vorfall geklaut wurden – und wie sollte es auch anders sein: Ich bin ebenfalls ein Teil davon!

BVG: Tausende Fahrgäste sind betroffen

Am vergangenen Mittwoch (14. Mai) flatterte ein Schreiben der BVG in meinen Briefkasten. Erst habe ich damit gerechnet, dass das vergünstigte Ticket in der Tarifzone AB der Hauptstadt jetzt vielleicht doch endgültig gekündigt wurde – stattdessen las ich jedoch folgende Zeilen: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass sich trotz der Achtsamkeit […] ein Vorfall ereignet hat, der Sie betrifft.“

Infolgedessen bestehe die Möglichkeit, dass „unbefugte Dritte Zugriff auf dort gespeicherte Daten erlangt haben“. Konkret für meinen Vertrag mit der BVG seien sowohl mein Name, meine Postanschrift, Mail-Adresse sowie die Kunden- und Vertragsnummer betroffen. Ganz schön viele Infos, die nun Unbekannte – und vor allem die Kriminellen hinter dem Hackerangriff – über mich haben.

BVG: Datenklau und plötzlich füllt sich das Postfach

Laut der BVG kann es zu „ungewöhnlichen Aktivitäten und Nachrichten“ in meinem Postfach kommen. Tatsächlich erhielt ich in den vergangenen Tagen vermehrt Mails mit Absendern, die mir bis dato vollkommen fremd waren – unter anderem der Newsletter eines italienischen Feinkostladens, der mir 12 Flaschen Montepulciano-Wein zum Preis von gerade mal sechs Flaschen anbot, die Werbe-Mail eines Onlineshops, der mir Jeans mit 20 Prozent Rabatt andrehen wollte oder aber ein Möbelhaus in den Niederlanden, das mich auf ihre neue Ware aufmerksam machte.

Liebe BVG, ich weiß ja, dass ihr mich liebt – aber wollt ihr mich etwa dem Kaufrausch verfallen lassen? Darauf bin ich jedenfalls nicht reingefallen. Und selbstverständlich ist auch nicht nachweisbar, ob die kuriosen Mails tatsächlich mit dem Hackerangriff bei den Berliner Verkehrsbetrieben zusammenhängen – etwas auffällig war es für mich trotzdem. Meine Kontodaten sollen aber offenbar nicht abgeflossen sein. Immerhin Glück im Unglück.


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Eine Entschädigung für mich als Kundin gab es von der BVG bisher nicht. Doch das Unternehmen beteuerte, „den Fall sehr ernst“ zu nehmen und habe bereits sämtliche Maßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit wieder zu gewähren und in Zukunft sogar noch zu erhöhen. Solange ich weiterhin mit meiner „Fahr-card“ durch die Metropole fahren kann, soll mir das Recht sein – die Shopping-Mails landen hingegen im virtuellen Papierkorb.

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