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BVG: U-Bahn-Fahrer soll Passagiere als „kriminelle Migranten“ beleidigt haben

Dieser Vorfall schockt viele Menschen in Berlin. Ein U-Bahn-Fahrer der BVG soll Fahrgäste als „kriminelle Migranten“ beleidigt haben.

BVG U-Bahn Berlin
© imago/Joko

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Berlin ist eine vielfältige Stadt. Hier leben Menschen, die selbst ihr Heimatland verlassen haben, oder die diese Erfahrung durch ihre Eltern, Großeltern oder Ur-Großeltern mitbekommen und verinnerlicht haben. Umso schwerer wiegt nun ein Vorwurf gegen einen U-Bahn-Fahrer der BVG.

Denn der soll während einer Fahrt der Linie U9 ausfallend geworden sein – und dabei Menschen mit Migrationshintergrund pauschal beleidigt haben. Es wäre ein Schlag ins Gesicht für tausende Fahrgäste. Die BVG hat angekündigt, den Fall intensiv prüfen zu wollen.

BVG: Vorwürfe gegen U-Bahn-Fahrer

Das Video, das vom Montagabend stammen soll, zeigt zwei Personen, die durch die Scheibe eines Führerhäuschens auf einen U-Bahn-Fahrer einreden, ihn mit seinem Gesagten konfrontieren – und das hat es in sich.

Während der Fahrt der Linie U9 in Richtung Osloer Straße soll der BVG-Mitarbeiter gesagt haben:  „Können die kriminellen Migranten dahinten von der Tür weggehen, damit wir weiterfahren können?“ Eine grobe Pauschalisierung, die zahlreiche Fahrgäste aufgebracht hatte. Zwei von ihnen stellten den Fahrer, wie in dem Video zu sehen, zur Rede. Der Fahrer stritt diese Aussage nicht ab, bezeichnete seine Worte als „normale Meinungsäußerung“.

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Der U-Bahn-Fahrer erklärte, er habe sich auf eine Gruppe randalierender Menschen bezogen, die er als Migranten identifiziert habe. Diese Aussage sei „die einzige Sprache, die sie verstehen“. Die beiden Personen aus dem Video waren offenbar nicht die ersten, die sich beim Fahrer über dessen Aussage beklagten, wie er im Video angab.

Konsequenzen gefordert

Schnell ging das Video im Netz viral. Zahlreiche User, darunter auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker bezeichneten die Aussagen als klar rassistisch und forderten Aufklärung. „Es müssen Konsequenzen folgen“, schrieb beispielsweise der Linken-Abgeordnete Ferat Kocak, der ankündigte, den Fall ins Berliner Abgeordnetenhaus bringen zu wollen. Die Bundestagsabgeordnete Clara Bünger (Linke) forderte ebenfalls Aufklärung. „Sorgen Sie dafür, dass jede*r diskriminierungsfrei die Bahn nutzen kann“, schrieb sie. Andere User forderten die Entlassung des Fahrers.


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Die BVG ließ mehrere Fragen von BERLIN LIVE zu dem Vorfall und den Hintergründen unbeantwortet. Unternehmenssprecher Johannes Schwentu erklärte allerdings, die BVG werden den Vorfall „intensiv und umfassend prüfen“. Die BVG sei ein weltoffenes Unternehmen, das „keinerlei Form von Diskriminierung oder Rassismus“ toleriere.

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