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BVG: Verspätungen adé? Doch bei dieser Nachricht müssen Fahrgäste schlucken

Die Busse der BVG sind so spät wie seit fünf Jahren nicht. Busspuren könnten das ändern, doch wirklich passieren tut nichts.

© IMAGO/Sabine Gudath

BVG: SO will doch keiner arbeiten - Bewerber erhebt schwere Vorwürfe

Wegen Personalmangel ewiges Warten am Gleis auf die nächste U-Bahn, die Tram fährt nur im 20-Minuten Takt, der Bus kommt zu spät und ist brechend voll – bei der BVG kein Einzelfall. Für Fahrgäste bedeutet das Geduld mitbringen und Nerven bewahren.

Dabei müsste es nicht so sein. Durch neue Busspuren könnten zumindest die Busse deutlich pünktlicher werden. Passieren tut allerdings nichts. Warum ist das so?

Handelt die BVG? – „Es gibt keine Ausreden mehr“

Wer in Berlin regelmäßig mit dem Bus unterwegs ist, kennt das Dilemma: Der Bussteig ist voll, der nächste Bus kommt erst in 15 Minuten. Vor allem auf Straßen, auf denen es keine gesonderte Busspur gibt, keine Seltenheit. Gemeinsam mit den anderen Verkehrsteilnehmern müssen sich auch die gelben Riesen durch die vollen Spuren quetschen und kommen in der Konsequenz nicht selten zu spät. Mehr Busspuren würden das ändern, erklärt auch die BVG auf „rbb24“-Anfrage. Warum also gibt es die nicht?

Noch bis 2024 sah die Straßenverkehrsordnung (StVO) strenge Regeln für Busspuren vor. Auf den Spuren müssten mindestens 20 Busse pro Stunde fahren, außerdem ist eine „qualifizierte Gefahrenlage“ nötig. Seit letztem Jahr ist das anders. Die StVO wurde reformiert, die Regeln für Busspuren vereinfacht. Statt einer Gefahrenlage gelten jetzt auch Umweltschutz oder Gesundheit als Grund für ihren Bau. Auch der 3-Minuten-Takt ist hinfällig.

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Für Verkehrsforscher Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin und den Berliner Fahrgastverband IGEB gibt es „keine Ausreden mehr“, wie Christian Linow (IGEB) deutlich macht. Vor allem auf der Leipziger Straße, Heinrich-Heine-Straße, Urbanstraße und Sonnenallee seine die Spuren laut Knie dringend nötig.

Zu späte Busse kosten die BVG 3,4 Millionen Euro

Die Verkehrsverwaltung verweist als Antwort darauf auf eine Liste von Busspuren, die in der Vergangenheit zwar bereits angeordnet, aber vom Verwaltungsgericht blockiert worden seien. Dabei zeigen Beispiele aus der Vergangenheit, dass neue Busspuren die Pünktlichkeit durchaus steigern können. Bitter nötig für die BVG, die mit einer Pünktlichkeit der Busse von 88 Prozent 2024 den schlechtesten Wert seit fünf Jahren vorwies.


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Die täglichen Verspätungen sind nicht nur nervig für die Fahrgäste, sondern kosten die BVG auch einen Haufen Geld. In der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage des verkehrspolitischen Sprechers der SPD Tino Schopf vom 13. Januar heißt es: „Aufgrund ausbleibender Beschleunigung bei der BVG ergeben sich […] ein jährlicher Mehrbedarf von rund 3,4 Millionen Euro (65 Fahrer*innen).“

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