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S-Bahn Berlin: Falsch-Informationen sorgen für Ärger – Bahn reagiert

Egal ob Politiker oder Unternehmen – vor Fake News ist heutzutage keiner mehr sicher. Das zeigt nun auch ein Beispiel der S-Bahn Berlin.

S-Bahn Berlin
© IMAGO/Frank Sorge

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Ohne sie geht gar nichts: das ist die S-Bahn Berlin und darum ist sie so wichtig.

Wer in den Randbezirken wohnt, ist dringend auf die S-Bahn Berlin angewiesen. Für mobilitätseingeschränkte Personen reicht das aber noch nicht aus. Neben einer guten öffentlichen Anbindung brauchen sie zuallererst einmal einen funktionierenden Fahrstuhl. Denn selbst die beste Verbindung bringt nichts, wenn man nicht auf den Bahnsteig kommt.

Doch genau da hapert es in Berlin-Rummelsburg.

Fahrstuhl der S-Bahn Berlin seit November kaputt

Andreas Geisel (SPD) hat schon seit Monaten ein Problem. Immer wieder erreichen ihn Bilder eines kaputten Fahrstuhls an der Haltestelle „Betriebsbahnhof Rummelsburg“ der S-Bahn Berlin.

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Bereits seit November kündigt die Bahn per Aufkleber auf dem Lift an, die notwendigen Reperaturen durchzuführen. Doch es tut sich nichts. Sogar im Gegenteil: Laut Angaben der Deutschen Bahn weist der Fahrstuhl in dem betroffenen Zeitraum eine vermeintliche Verfügbarkeit von über 90 Prozent an.

Fehlerhaftes Modul verbreitet Fake News

Mittlerweile hat Geisel dank vieler Fotos von genervten Anwohnern des direkt benachbarten Wohngebiets Friedrichsfelde Süd „erhebliche Zweifel an der Richtigkeit“ der Zahlen der Bahn, erklärt der Politiker in seiner mittlerweile sechsten Anfrage an den Verkehrssenat.

Doch jetzt rückt die Bahn endlich mit der Wahrheit raus: Anscheinend ist der Fahrstuhl mit einem Modul versehen, das der Leitstelle Daten über den Status des Lifts schickt. Sollte der Fahrstuhl kaputt sein, schickt es „eine automatische Störmeldung mit inkludierter Beauftragung an den Dienstleister zur Instandsetzung der Anlage“, so die Verkehrsverwaltung.

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Aber wie die Deutsche Bahn, die hinter der S-Bahn Berlin steht, nun festgestellt hat, schickt das Modul seit Wochen fehlerhafte Daten weiter – angeblich funktioniere der Fahrstuhl.


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Nach sechs Monaten kommt jetzt endlich der Befreiungsschlag für die Anwohner in Rummelsburg. Das Problem wurde erkannt, die Gefahr sofort gebannt. Man habe das Modul nun „umgehend ausgetauscht.“

Es geht also endlich etwas voran. Doch bis wann der Fahrstuhl repariert wird und die knapp 20.000 Anwohner in Friedrichsfelde Süd wieder Bahn fahren können, bleibt weiter unklar.