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Neue Töne bei der S-Bahn Berlin: DARUM sind sie so wichtig

Findige Fahrgäste bei der S-Bahn Berlin werden es schon bemerkt haben: Die Geräuschkulisse hat sich deutlich verändert. Woran liegt das?

© IMAGO/Joko

S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Seit 2021 sind im Berliner Netz neue S-Bahnen unterwegs. Für die meisten Fahrgäste sind sie im Sommer vor allem an einem Merkmal erkennbar: Sie haben eine Klimaanlage! Fahrten in den guten alten, rot-gelben Saunen gehört damit in der Hauptstadt immer häufiger der Vergangenheit an.

Doch nicht nur dieses technische Feature fällt im Alltag auf, auch neue Akustik-Signale wurden verbaut. Statt des Dreiklangs, der sich über Jahrzehnte fast schon zum Markensymbol der S-Bahn Berlin gemausert hat, wenn sich die Türen schließen, hört man mittlerweile einen Piepen an jeder Tür. Doch was soll diese Änderung bringen?

S-Bahn Berlin verändert sich

Die Wagen der Baureihe 483 und 484 sind mittlerweile auf immer mehr Linien im Netz der S-Bahn Berlin unterwegs. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern erkennt man sie bereits am Klang – und das kommt nicht von Ungefähr. Denn wie das Fahrgastmagazin „Punkt 3“ berichtet, erforderte eine neue EU-Norm veränderte Geräusche und LEDs beim Öffnen und Schließen der Türen. Ziel dahinter: Sehbehinderte Menschen sollen sich im Verkehr besser zurechtfinden.


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Laut eines Fahrgastes klappt das auch sehr gut. Dem Magazin erklärt er: „Da ich blind bin, finde ich sie sehr nützlich. Ich finde die Türen so schneller und steige richtig ein – das macht mich auf jeden Fall sicherer.“

Fahrgast ist überzeugt

Der Vorteil liegt dabei vor allem darin, dass jetzt jede Tür ein eigenes Piep-Geräusch abgibt, wenn sie sich schließt. Bei den älteren Modellen der S-Bahn Berlin kam das Dreiklang-Geräusch dagegen über die separaten Außenlautsprecher. Wenn die aber ausfallen, „hört man diesen Klang nicht“, berichtet der Fahrgast. „Wenn man Pech hat, hört man dann nur die Tür, die sich schließt.“


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Dennoch ist der Charme des alteingesessenen Dreiklangs durch die Neuerung nicht ganz verloren gegangen, meint er. „Wenn man genau hinhört, dann erkennt man, dass die ersten Töne bei Türfreigabe etwa eine Oktave höher sind als der alte Dreiklang. Das ist eine kleine Referenz dazu.“ Ganz verloren gegangen ist der Wiedererkennungswert also nicht – nur sicherer ist er geworden.