Berlin schläft nie. Das haben am vergangenen Freitagabend (30. Mai) auch die Einsatzkräfte der Polizei am eigenen Leib zu spüren bekommen, als sie zu einem Vorfall am U-Bahnhof Osloer Straße in Berlin-Mitte gerufen worden sind.
Die Sicherheitsmitarbeiter der BVG hatten die Beamten gegen halb 12 in der Nacht um Unterstützung gebeten. Doch was in den darauffolgenden Stunden noch alles ans Licht kam, damit hatte wohl keiner gerechnet…
U-Bahn Berlin: Sicherheitsmitarbeiter machen Entdeckung
Gegen 23.35 Uhr entdeckte das Security-Personal auf der Zwischenebene des Bahnhofes zwei Männer, von denen einer Verletzungen im Gesicht aufwies. Doch noch bevor die alarmierten Rettungskräfte eintrafen, machte sich das Duo mit zwei weiteren Männern plötzlich aus dem Staub. Rund eine halbe Stunde später wollen Zeugen beobachtet haben, wie es an der unweit entfernten Bushaltstelle an der Ecke Tromsöer Straße zu einer Auseinandersetzung mehrerer Personen kam.
Die Situation soll eskaliert sein und man habe sogar Schüsse wahrnehmen können. Doch auch dort flüchteten die Beteiligten, bevor die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen. Zurück blieben lediglich ein paar Patronenhülsen, die von den Beamten sichergestellt worden sind. Doch was hatte es mit dem Vorfall überhaupt auf sich?
Vom U-Bahnhof zur Bushaltestelle: 31-Jähriger will flüchten
Gegen 1:30 Uhr wurde die Polizei dann in das Jüdische Krankenhaus gerufen. Dort fanden die Beamten einen 31-Jährigen vor, der wegen einer Kopfverletzung behandelt werden musste. Er habe sich auf einer Grünfläche in der Nähe der Osloer Straße aufgehalten, als eine unbekannte Gruppe an ihn herantrat. Der Mann sei in den U-Bahnhof geflüchtet, soll jedoch verfolgt und mit einem Messer sowie einer Stange attackiert worden sein. Sein Handy und Bargeld sind weg.
Außerdem berichtete auch er von einem Schusswechsel bei seiner weiteren Flucht vom Tatort. Für die Beamten offenbar ein kurioser Zufall, dass sie nun genau einen der Männer antreffen, der vor wenigen Stunden an der Auseinandersetzung beteiligt war. Er sowie seine beiden männlichen Begleiter (17 und 28 Jahre) wurden nach der medizinischen Behandlung in Polizeigewahrsam gebracht. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei dem 31-Jährigen um die Person handelt, die auch die BVG-Mitarbeiter mit Verletzungen gesichtet hatten.
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Nach den bisherigen Erkenntnissen gehe man davon aus, dass der Verletzte sowie seine beiden Begleiter am Sachverhalt der Schießerei beteiligt sind. Das Trio wurde nach den polizeilichen Maßnahmen zwar wieder auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlungen dauern jedoch weiter an. Das Rätsel ist für die Polizei nämlich noch lange nicht gelöst.