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Verspätung am Flughafen BER: Berlin ist trauriger Spitzenreiter

Die Zahl der Verspätungen an deutschen Flughäfen hat dramatisch zugenommen. Trauriger Spitzenreiter: Der Flughafen BER.

© IMAGO/Schöning

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Bei der Deutschen Bahn gehören Verspätungen längst zum Alltag. Doch auch Flugreisende kommen nicht immer pünktlich ans Ziel. Besonders betroffen: der Flughafen BER in Brandenburg. Das zeigt eine aktuelle Halbjahresanalyse des Verbraucherportals Flightright. Wer vom Berliner Flughafen startet, muss sich deutlich häufiger auf verspätete Flüge einstellen als an anderen deutschen Airports.

Laut Analyse zählt der BER mittlerweile zu den Spitzenreitern in Sachen Flugverspätungen. Ein deutliches Warnsignal für alle, die im Sommer in den Urlaub fliegen wollen. Aktuell starten viele Berliner in die Ferien. Doch der Start in den Urlaub beginnt für viele mit langem Warten am Gate.

Expertin alarmiert: dramatischer Verspätungsanstieg am Flughafen BER

Wie Flightright berichtet, haben sich die Verspätungszahlen an deutschen Flughäfen in den letzten Monaten stark verschlechtert. „Während sie im ersten Quartal mit 12 bis 15 Prozent noch im soliden Mittelfeld lagen, sind sie zur Jahresmitte auf alarmierende 20 bis 30 Prozent gestiegen“, heißt es in dem Bericht.

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Besonders betroffen ist der Flughafen BER: Hier erreichten die Verspätungen laut Flightright 30,7 Prozent. Für Flightright-Rechtsanwältin Feyza Türkön ist das ein ernstes Warnzeichen. „Wer jetzt in der Sommersaison reist, muss mit erheblichen Verzögerungen rechnen. Umso wichtiger ist es, die eigenen Fluggastrechte zu kennen und sich im Streitfall rechtlich unterstützen zu lassen. Denn gerade bei Verspätungen von mehr als drei Stunden oder kurzfristigen Annullierungen stehen Reisenden oft Entschädigungen zu – und diese werden leider längst nicht immer freiwillig gezahlt“, erklärt sie.

Mehrere Tausend ausgefallene Flüge

Eine positive Entwicklung gibt es jedoch: Die Zahl der ausgefallenen Flüge ist im Vergleich zum ersten Quartal gesunken. Deutschland belegt im europäischen Vergleich inzwischen nur noch Platz sechs bei den Stornierungen. Dennoch bleibt Türkön skeptisch: „Dass Deutschland im europäischen Vergleich nur noch auf Platz sechs bei den Flugausfällen liegt, ist ein positives Signal, gerade im Vergleich zum ersten Quartal. Doch diese Verbesserung relativiert sich, wenn man bedenkt, dass es sich trotz besserer Quote noch immer um mehrere Tausend ausgefallene Flüge handelt.“


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Für die kommenden Monate sieht die Expertin kaum Besserung. „Interne Herausforderungen bei den Airlines, anhaltende Engpässe bei der Flugzeugauslieferung durch Boeing und Airbus sowie das hohe Passagieraufkommen in den Sommermonaten setzen den Flugplan zusätzlich unter Druck“, erklärt Türkön. Ein Ende der Verspätungswelle ist ihrer Einschätzung nach nicht in Sicht. Auch zum Herbst müssen Fluggäste am BER dann mit Wartezeit rechnen.

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