Noch ist vom Sommer nur wenig zu spüren. Das Wetter in Berlin und Brandenburg pendelt zwischen 18 Grad mit Platzregen und 24 Grad mit Sonne, doch ein wirklich beständiger Sommeranfang blieb der Region bisher verwehrt.
Doch er wird kommen, genauso wie Temperaturen von bis zu 37 Grad im Schatten. Denn zunehmende Hitzewellen gehören mittlerweile auch in unseren Breitengraden dazu. Doch sie haben nicht nur gute Seiten, sondern sind gerade in puncto Gesundheit eine echte Gefahr.
Wetter in Berlin und Brandenburg: Der Sommer kommt
„Hitze tötet Menschen.“ Mit diesen erschreckenden aber ebenso anschaulichen Worten macht Peter Bobbert, Präsident der Berliner Ärztekammer am Montag (2. Juni), zusammen mit Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) deutlich, was viele seit Jahren zu verdrängen versuchen. Das Wetter in Berlin und Brandenburg wird im Sommer immer heißer – und damit auch gefährlicher. Vor allem für Obdachlose, die kaum Orte haben, um sich dauerhaft abzukühlen und den steigenden Temperaturen zu entfliehen.
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Der Senat arbeitet deshalb bereits seit längerem an einem Hitzeaktionsplan. Zwar werde er vor der diesjährigen Sommerpause nicht mehr fertig, so Czyborra, doch einige Maßnahmen seien bereits in der Umsetzung, berichtet der „Tagesspiegel“.
Hitze ist „lebensbedrohlich“
Dazu zählt die Hitzehilfe des Internationalen Bundes, die am Sonntag (1. Juni) in Schöneberg (Kurmärkische Straße 1-3) zum dritten Mal in Folge für die Sommermonate eröffnet hat. Bis Ende August können sich Wohnungslose und andere Menschen, die vor dem heißen Wetter in Berlin und Brandenburg Schutz suchen, zwischen 10 und 20 Uhr in den dortigen Räumlichkeiten abkühlen, duschen, schlafen und etwas essen.
Aus Sicht von Janette Warner, Regionalleiterin des Internationalen Bundes, ist das ein Angebot, dass zwar gut ist, aber nicht reicht. Im Gegenteil: Es müsste ausgeweitet werden. „Nicht selten schlafen obdachlose Menschen unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen in der Hitze ein und merken nicht, wie lebensbedrohlich das für sie sein kann“, so Warner.
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Gerade sie bräuchten Orte, die sie ohne Rechtfertigung und Scham aufsuchen können. Doch wie viele andere Bereiche leidet auch dieser soziale Sektor unter den Sparmaßnahmen in Berlin. Der Präsident der Ärztekammer, Peter Bobbert, fordert deshalb eine verlässliche Finanzierung der Hitzehilfe – und insbesondere auch einen Ausbau des Angebots. Denn die „Hitze kommt jedes Jahr aufs Neue und wird jedes Jahr schlimmer.“ Und das trifft vor allem die Schwächsten in der Region.