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Berghain-Gast in Sorge: Immer mehr Drogenopfer aber keine Hilfe in Sicht?

Wo Techno läuft, sind Drogen nicht weit. Das ist auch im Berghain so. Doch ist man dort auf Notfälle vorbereitet – oder wird das Risiko vertuscht?

Berghain
© IMAGO/Emmanuele Contini

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Friedrichshain ist ein lebendiger Stadtteil im Zentrum von Berlin. Diese Orte im angesagten Berliner Bezirk solltest du kennen.

Wer im Berghain feiern geht, weiß wahrscheinlich vorher schon, worauf er sich einlässt: Stundenlanges Warten und die härteste Tür Deutschlands. Doch wenn man erstmal drin ist, ist das alles vergessen.

Zu gut ist die Musik, zu gut ist die Atmosphäre, zu gut sind die Drogen. Viele überschätzen aber dabei immer häufiger ihre Toleranz – mit ernsten Folgen. Doch weigert sich das Berghain, diesen Menschen zu helfen?

Berghain: Konsum birgt viele Risiken

Techno-Clubs und Drogen – das gehört einfach zusammen. Ob MDMA, Kokain oder Speed, alles davon kann einem den Abend versüßen. Aber es gibt auch Kehrseiten.

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Dealer, die die Substanzen strecken, Konsumenten, die stundenlang vergessen zu trinken, oder auch schlicht und ergreifend zu hoch dosierte Stoffe. Schnell kann da mal der Kreislauf zusammen klappen. Im schlimmsten Fall kann es aber auch zu Herzversagen oder ähnlichen, massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

Weigert sich der Club, Hilfe zu holen?

Im Berghain sind dadurch auch schon Leute umgekommen. Bei den „Snax“-Parties, passiere das sogar häufiger, erfuhr ein Stammgast von einem Angestellten. In einem Forum äußert er sich jetzt schockiert:

„Einige andere Techno-Clubs haben bei größeren Veranstaltungen Notfallsanitäter. Weiß jemand, warum das Berghain keine haben will? Oder ist das gar nicht wahr?“

Mann stirbt bei „Snax“-Party

Doch die Community ist da ganz anders informiert. Einer beschreibt einen Vorfall, bei dem er erst kürzlich eine Person im Club gefunden hat, die dringend Hilfe benötigte. Da sei sofort jemand gekommen, der zwar nicht aussah wie ein Sanitäter, aber helfen konnte, erklärt er.

Er wirft in den Raum: Wahrscheinlich war er nicht gekleidet wie ein Rettungshelfer, weil die „typische Kleidung in dieser Umgebung triggernd wirken könnte.“ Verständlich, denn wenn man sich gerade so richtig der Musik hingeben und alles um sich herum vergessen möchte, dann ist leuchtend orange Sicherheitskleidung wahrscheinlich das letzte, was man sehen möchte.


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Auch ein Anderer berichtet von einer ähnlichen Erfahrung: „Während der Klubnächte stehen jederzeit Sanitäter zur Verfügung. Ich habe die zweifelhafte Ehre, diese Erfahrung schon selbst gemacht zu haben.“

Doch wie kann es trotzdem immer wieder zu tödlichen Überdosen kommen? Ein weiterer Stammgast weiß zu berichten, dass beim letzten „Snax“ ein Mann so schnell kollabierte und später in der Klinik starb. Unabhängig davon, dass Sanitäter sofort zur Stelle waren.

Sanitäter sind also da, doch manchmal sind auch sie machtlos…