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Berlin: Preisexplosion zwingt Fußball-Kneipen in die Knie – diese Pubs schließen jetzt

Zahlreiche Berliner Kneipen kämpfen seit dem Jahreswechsel mit neuen Kosten. Für viele ist das kaum machbar. Grund ist eine neue Gebühr.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Held

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Kneipen sind der Ort für Fußballfans, um gemeinsam mit Freunden oder Fremden bei den Spielen ihrer Lieblingsmannschaft mitzufiebern. In Berlin gibt es sage und schreibe 90 Pubs, die genau darauf spezialisiert sind. Noch.

Denn jetzt sorgt ein neuer Gebühren-Hammer für Empörung bei den Fußballkneipen. Viele Betreiber stehen vor dem Aus.

Neuregelung kostet Berliner Kneipen 1.000 Euro

Seit Januar müssen die Fußballkneipen zusätzlich zu den Pay-TV-Gebühren auch noch Abgaben an die GEMA zahlen. Eine GEMA-Gebühr wird dann fällig, wenn Musik öffentlich vor einem Publikum gespielt wird.


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Bisher war die Übertragungs-Lizenz in den Pay-TV-Abos der Lokale enthalten, doch das hat sich Anfang des Jahres geändert. Laut „B.Z.“ entstehen durch die neue Regelung für die Betreiber jährlich Mehrkosten in Höhe von 1.000 Euro.

„Das ist der leise Tod“

„Das ist der leise Tod“, beklagt Andreas Zimmermann von der Sports-Bar Tor 133 in Berlin-Mitte. Er findet die zusätzlichen GEMA-Gebühren ungerecht. Denn auch die Bezahlsender haben die Abo-Preise erhöht. „Die Leistung bleibt aber gleich“, schimpft Zimmermann.

Fußballkneipen in der Hauptstadt haben es besonders schwer, denn sie müssen bundesweit am meisten Geld für Sportübertragungen zahlen. Grund dafür ist die Tatsache, dass die GEMA-Gebühren nach Anzahl der Einwohner des jeweiligen Bezirks berechnet werden.


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Philipp Brokamp von der Fußballkneipe Hops & Barley in Friedrichshain überlegt, deshalb sogar aufzuhören. „Aber ich fühle mich meinen Stammgästen verpflichtet“, sagt er gegenüber der „B.Z.“.

Wirtin Sabrina Wernau will wegen der zusätzlichen Kosten ebenfalls aufhören. Seit 19 Jahren führt sie die Hertha BSC-Kneipe „Sabrina“ in Zehlendorf. „Früher war hier kein Platz mehr frei. Restaurant- und Kneipenbesuche können sich die Leute einfach nicht mehr leisten„, sagt Wernau. Einen Nachmieter hat sie bis jetzt noch nicht gefunden.