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Lost Places in Berlin: Hier kamen zahlreiche Kinder zur Welt – wird dieser Ort bald wieder zum Leben erweckt?

Wo früher noch regelmäßiges Babygeschrei zur Tagesordnung zählte, herrscht heute Totenstille – ganz schön gruselig…

Lost Places in Berlin
© Imago / Thomas Lebie

Beelitz Heilstätten: So sieht der gruselige Lost Place von innen aus

Etwas außerhalb von Berlin gibt es einen schaurigen Lost Place zu entdecken. Genauer gesagt südwestlich von Potsdam im Bundesland Brandenburg. Hier, mitten im Wald, befand sich einst die größte und modernste Tuberkulose-Klinik der Welt – die Beelitzer Heilstätten. Im Jahr 1945 wurde das Krankenhaus von der Roten Armee als Militärhospital übernommen – kurz nach der Wende zogen sie ab und die Gebäude fielen mehr und mehr in sich zusammen.

Das ehemalige Kinderkrankenhaus Weißensee im Berliner Bezirk Pankow ist einer der ältesten Lost Places der Hauptstadt. Mit der Entwicklung der Einrichtung hätte vor einigen Jahren wohl keiner gerechnet.

An diesem Ort erblickten so einige Menschen das Licht der Welt – heute ist hier keine Menschenseele mehr unterwegs. Wird sich das bald wieder ändern?

Lost Place mit merkwürdiger Besonderheit

Bereits am 8. Juli 1911 wurde das Klinikum, das speziell auf die kleinsten Patienten unter uns ausgelegt war, feierlich eröffnet – nichtsahnend, dass der Erste Weltkrieg bevorstand. In erster Linie sollte durch das neu gebaute Krankenhaus die hohe Todesrate von Neugeborenen reduziert werden.

Zusätzliche Besonderheit: Neben dem Hauptgebäude war auch noch eine Leichenhalle und – ja, richtig gelesen – ein Kuhstall samt Molkerei zu finden. Mit den dort 36 lebenden Kühen sollte den Säuglingen und deren Mütter die direkte Versorgung von Nahrung gewährleistet werden.

Lost Place in Berlin verrottet immer mehr

Zu Zeiten der Weimarer Republik wurde das Krankenhaus weiter ausgebaut, um noch mehr Patienten eine Unterkunft bieten zu können. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Einrichtung dann aber schwer in Mitleidenschaft gezogen. Einige Räume wurden sogar komplett zerstört. Trotz der anschließenden Sanierungsarbeiten rückte das Ende der Klinik immer näher.

Spätestens nach dem Mauerfall wurde das Kinderkrankenhaus nicht weiter benutzt. Aus Kostengründen entschied sich 1997 der Berliner Senat dazu, die Räumlichkeiten komplett zu schließen. Und damit startete der endgültige Zerfall der Immobilie. Heute steht an diesem Ort nur noch eine riesige Ruinen-Landschaft – der perfekte „Lost Place“.

Wird dieser Lost Place wieder zum Leben erweckt?

Seit 2018 ist das einstige Kinderkrankenhaus im Eigentum des Landes Berlin. Obwohl das Betreten des Geländes strengstens untersagt ist, versuchen sich einige Abenteurer immer wieder Zutritt zum Gebäude zu verschaffen. Die Folge: Zertrümmerte Fensterscheiben, kaputte Zäune, fehlende Türen und jede Menge Müll.


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Doch genau dieser Zustand könnte sich bald ändern. Wie ein Sprecher des Bezirksamts Pankow gegenüber Berlin Live bestätigte, sei geplant, auf dem Gelände eine Gemeinschaftsschule zu errichten. Konkrete Pläne dafür sollen auch schon vorliegen. Um diese allerdings in trockene Tücher zu bringen, dürfte noch etwas Zeit vergehen – immerhin müsste auch der Senat den weiteren Schritten an der Immobilie zustimmen. Man darf also weiterhin gespannt sein, ob der „Lost Place“ nochmal zum Leben erweckt wird!