Der Tierpark Berlin hat einen Neuzugang. Coquerel-Sifaka Justa ist von Köln in die Metropole an der Spree gezogen. Hier soll das schwarz-weiße Primaten-Weibchen einen Partner finden.
Doch der Umzug bereitet Tierliebhabern große Sorge, denn der letzte Sifka-Umzug endete in einem Drama. Männchen Ziggy verstarb vor zwei Jahren in seinem neuen Zuhause in Berlin. BERLIN LIVE hat nachgehakt.
Umzug von Köln in den Tierpark Berlin
Anfang Juli war es für Primatenweibchen Justa so weit: Sie zog vom Kölner Zoo nach Berlin. Wie Svenja Eisenbarth, Sprecherin des Tierparks Berlin, gegenüber BERLIN LIVE erklärte, erfolgte der Umzug auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP).
Da die Tiere vom Aussterben bedroht sind, gilt „die Verpaarung mit einem Männchen in Berlin als genetisch besonders wertvoll und ist ein wichtiger Schritt für den langfristigen Aufbau einer stabilen Reservepopulation.“
Ein weiterer Grund für den Umzug: Sifakas können nur paarweise mit Nachwuchs gehalten werden. Im zu kleinen Gehege in Köln war das nicht möglich und der Wechsel somit auch aus Haltungsperspektive sinnvoll. Damit so ein Wechsel stattfinden kann, ist Vorbereitung das A und O. „Die Tiere durchlaufen zuvor ein sogenanntes Kistentraining.
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Hier lernen sie, freiwillig in ihre Transportbox zu gehen, ganz ohne Zwang und stressfrei.“ Auch die Transportbedingungen werden vorab geprüft und ein Tierarzt ist beim Verladen vor Ort. „Im Fall von Justa begleiteten erfahrene Kolleg*innen aus Köln die Fahrt persönlich“, erklärt Eisenbarth.
„Artenschutzarbeit ist nicht immer nur von Erfolgen gekrönt“
Doch trotz akribischer Planung ist unter den Tierfans die Sorge um Justa groß. Der Grund: 2023 verstarb Sifka-Männchen Ziggy nachdem er in den Zoo Berlin umgezogen war. Blüht dieses Schicksal auch Justa? Eisenbarth gibt Entwarnung.
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„Dank des Pathologieberichtes der FU Berlin konnte festgestellt werden, dass Ziggy an einer chronischen Herzerkrankung gelitten hat und letztendlich daran verstorben ist“, erklärt sie. „Artenschutzarbeit ist nicht immer nur von Erfolgen gekrönt und bei der Arbeit mit Tieren liegen Freud und Leid oft nah beieinander. Solche Rückschläge sind auch für das gesamte Team sehr traurig.“