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Tierheim Berlin: Immer wieder Vorwürfe wegen fehlender Vermittlung – das sagt das Tierheim

Das Berliner Tierheim hat eine Vielzahl an tierischen Bewohnern. Doch die Vermittlung scheint nicht immer reibungslos abzulaufen…

Tierheim Berlin
© imago images / Schöning

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Der Wunsch nach einem tierischen Mitglied ist in so mancher Berliner Familie groß. Die Anzahl an Vierbeinern, die in der Hauptstadt ein neues Zuhause suchen, ist mindestens genauso groß. Es scheint also ein perfektes Match zu sein, sich einen Hund oder eine Katze aus dem Tierheim Berlin anzuschaffen.

Doch das scheint gar nicht so einfach zu sein. Jedenfalls berichten in den sozialen Netzwerken immer wieder Interessenten, dass ihnen die Vermittlung eines Tieres verwehrt blieb – und das, obwohl angeblich alle Anforderungen erfüllt gewesen seien. BERLIN LIVE hat nachgehakt und das Tierheim Berlin mit den Vorwürfen konfrontiert.

Tierheim Berlin: Vermittlung ist nicht immer leicht

„Natürlich sind wir betroffen und nehmen jede Kritik ernst und zum Anlass, uns und unsere Arbeit zu hinterfragen und zu verbessern“, stellte Christine Streichan, Pressesprecherin des Berliner Tierheims gegenüber unserer Redaktion klar. Für sie und ihr Team stehe das Wohlergehen der tierischen Schützlinge jedoch an erster Stelle: „Wir sind in erster Linie eine Auffangstation für die ‚übrig gebliebenen‘ Tiere, die entweder verhaltensauffällig sind oder medizinische Probleme und Bedürfnisse haben.“

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Bei der Vermittlung an neue Besitzer wird auf mehrere Punkte geachtet, wie Streichan erklärte – unter anderem: „Die artgerechte Unterbringung und der Aspekt, dass der zukünftige Besitzer und das Tier die Chance haben, miteinander glücklich zu werden.“ Viele Menschen würden die Herausforderung, die ein Tier aus dem Tierheim mit sich bringen kann, allerdings unterschätzen.

Tierheim Berlin: Interessenten brauchen Erfahrung

„Ein sehr großer Teil unserer Tiere wird uns von Ordnungsämtern und Veterinärämtern übergeben, die schwer vermittelbar sind, da sie verhaltensauffällig sind und zum Beispiel bereits Beißvorfälle hatten und somit vorerst nicht vermittelbar sind“, betonte Streichan. Eine gewisse Erfahrung im Umgang mit derartigen Tieren sei demnach Voraussetzung zur Vermittlung.

Doch damit wäre es noch nicht getan. „Zudem muss auch das Verständnis vorhanden sein, dass wir zum größten Teil keine ‚pflegeleichten‘ Tiere haben, die sofort vermittelbar sind. Hier sind auch die neuen Besitzer mit weiterführender Arbeit zu Hause gefordert“, erläuterte Streichan.

Tierheim Berlin lehnt manche Anfragen ab

Kann das nicht erfüllt werden, kann es auch mal vorkommen, dass das Berliner Tierheim interessierte Personen abweisen muss. Die häufigsten Gründe: „Fehlende Erfahrung mit bestimmten Tierarten oder jeweiligen Rassen, da wir in den wenigsten Fällen Tiere ohne Vorgeschichte haben.“


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Immerhin soll das Tier ein sicheres Zuhause erhalten, in dem es für den Rest seines Lebens artgerecht leben kann. „Das machen wir auch sehr erfolgreich, aber eben auch mit Bedacht“, verriet Streichan abschließend.