Der Tierpark zählt zu den beliebtesten Attraktionen im Osten Berlins. Neben exotischen Tieren gibt es hier auch zahlreiche bedrohte Tierarten aus dem In- und Ausland zu bestaunen.
Aus diesem Grund widmet sich der Tierpark Berlin auch der Aufzucht seltener Tiere, um sie dann mithilfe anderer Organisationen auszuwildern. Dadurch trägt der Hauptstadt-Zoo zum Erhalt zahlreicher Tierarten bei. Nun gibt es ein erstes Update bei einem internationalen Großprojekt.
Der Tierpark Berlin ist Teil eines internationales Großprojekts
Wie BERLIN LIVE schon vor einem Jahr berichtet hatte, wurden im Frühjahr 2024 vier Wildpferde aus Berlin zusammen mit drei Tieren aus Prag nach Kasachstan gebracht, um hier eine neue Herde Przewalski-Pferde in ihrem ursprünglichen Lebensraum in Zentralkasachstan anzusiedeln – wo sie seit über 200 Jahren ihr historisches Verbreitungsgebiet haben.
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Nun haben die Mitarbeiter von Zoo und Tierpark Berlin ein umfangreiches Update zum Großprojekt „Return of the Wild Horses“ gegeben, dass Berlin und Prag zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan (ACBK), der kasachischen Umweltministerium, betreiben.
Wie Berlins Zoologischer Leiter Christian Kern am Donnerstag (12. Juni) erklärte, hätten sich die Pferde „gut akklimatisiert“. Laut Kern, der den Transport im vergangenen Jahr persönlich begleitet hatte, soll die Herde in den vergangenen Monaten eng zusammengewachsen sein. „Zu sehen, wie sie jetzt durch die Steppe ziehen, ist ein bewegender Moment für unser ganzes Team“, so Kern.
Diese Pferde gibt es in freier Wildbahn nur in drei Ländern der Welt
Das Przewalski-Pferd gilt als einziges echtes Wildpferd der Welt. In der Wildnis war es zwischenzeitlich ausgestorben und überlebte ausschließlich in zoologischen Einrichtungen. Wie der Tierpark Berlin nun berichtete, sei mit der Öffnung der Gatter des Wiederansiedlungszentrums ein weiteres Etappenziel im Rahmen des Projekts „Return of the Wild Horses“ erreicht worden. Dank eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms, koordiniert vom Zoo Prag, konnte die Art gerettet werden.
Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin, zeigte sich dementsprechend stolz: „Dieses Projekt steht exemplarisch für den modernen Artenschutz – international, wissenschaftlich fundiert und langfristig gedacht. Dass Tiere aus unserer Obhut nun dabei helfen, ein ganzes Ökosystem zu stärken, ist eine große Auszeichnung für unsere Arbeit. Solche Erfolge motivieren uns jeden Tag aufs Neue.“
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Kasachstan ist aktuell das dritte Land, in dem Przewalski-Pferde wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum leben. Die anderen beiden sind China und die Mongolei. Wie der Tierpark Berlin erklärte, hat man auch aus der Ferne ein gutes Auge auf seine ehemaligen Schützlinge: „Um den Weg der Herde künftig auch aus der Ferne verfolgen zu können, wurden die beiden Berliner Stuten Umbra und Wespe mit GPS-Halsbändern ausgestattet“, so der Tierpark.
Die Altyn-Dala-Steppe mit ihren riesigen Graslandschaften, Halbwüsten und Feuchtgebieten bietet ideale Lebensbedingungen für eine Vielzahl von Wildtieren – darunter Saiga-Antilopen, Kulane, Steppenadler und nun auch wieder Przewalski-Pferde. Als große Grasfresser leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zur Widerstandsfähigkeit des Ökosystems.