Weniger arbeiten, aber besser leben? Während Deutschland über den Fachkräftemangel klagt, träumen viele junge Menschen von der Viertage-Woche, mehr Freizeit und einem Job, der nicht komplett auslaugt. Ein Thema, das auch in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz für Zündstoff sorgte.
„Haben wir ein Problem mit der Leistungsbereitschaft?“, wollte Lanz am Donnerstagabend (29. Mai) wissen. David Christner, Sprecher der „Jungen Linken“ und Psychologiestudent antwortete prompt: „Ich mache mir ehrlicherweise weniger Sorgen um den demografischen Wandel, aber ich mache mir größere Sorgen darum, dass die Politik dieses Problem so groß aufbauscht, dass die Rente immer weiter runtergekürzt wird und ich in 40 Jahren dann gar keine Rente mehr bekomme gesetzlich.“
Gegenwind folgt schnell.
Markus Lanz: „Junge Linke“-Sprecher knallhart
Für David Christner ist klar: Junge Menschen schuften heute mehr denn je. „Die Erwerbstätigkeit von jungen Menschen ist auf einem Rekord seit den 90er-Jahren.“ Laut dem jungen Politiker sei dies unausweichlich, da jeder dritte Student „in Armut“ lebe.
Eine Viertage-Woche wäre für ihn kein Faulenzer-Modell, sondern ein überfälliger Ausweg aus dem Dauerstress, vor allem in Branchen wie der Pflege. „Auf jeden Fall macht es die Menschen kaputt“, so der Student. Doch Unternehmerin Clara Hunnenberg sieht die Sache anders.
Unternehmerin hält gegen Viertage-Woche
Für ihren mittelständischen Betrieb sei das Modell schlicht nicht bezahlbar, so Hunnenberg. „Wir haben laufende Kosten, die gezahlt werden müssen. Wir müssen immer mehr Mitarbeiter-Benefits integrieren“, klagte sie. Der Fokus liege nur noch auf den Arbeitnehmern.
++ auch interessant: Dramatische Kanzler-Enthüllung bei Markus Lanz: „Es liefen Wetten“ ++
Gerade deshalb fordert die Unternehmerin, den Fokus auch auf die Arbeitgeber zu richten, denn: „Wir müssen ja ein Land sein, was auch attraktiv ist, um Arbeitgeber zu werden! Wo kommen die Jobs her, wenn es keine Arbeitgeber mehr gibt?“
Mehr Nachrichten kannst du hier lesen:
Besonders die Politik müsse hier laut der Unternehmerin Antworten liefern. Dem musste auch Student David Christner zustimmen. Er gab dennoch zu, dass viele junge Menschen nicht mehr an den reinen Aufstieg durch Arbeit glauben.