Markus Lanz diskutiert normalerweise über Weltpolitik und aktuelle Krisen. Doch am Dienstagabend (27. Mai) verirrte sich der ZDF-Talker auf neues Terrain: Künstliche Intelligenz in der Medizin. Klingt trocken? War es nicht.
Denn je länger die Runde sprach, desto deutlicher wurde: Es ging nicht nur um Diagnosen und Roboter, sondern auch um die große Lebensfrage, wie viel wir eigentlich wirklich wissen wollen.
Markus Lanz: KI auf dem Vormarsch
KI ist längst kein Zukunftsthema mehr- sie schreibt unsere Mails, filtert unsere Feeds und trifft sogar Jobentscheidungen. Und auch in der Medizin wird sie immer bedeutender. Von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur psychischen Betreuung. Mediziner André Nemat etwa schwärmte im ZDF-Studio von neuen Verfahren, die mit der KI bereits pathologische Befunde erkennen: „Präziser als viele Fachärzte für Radiologie.“
Doch so sehr die Technik fasziniert, so groß bleiben die Fragen. Medizinethikerin Alena Buyx warnte vor blinder Euphorie. Auch Patientenschützer Eugen Brysch sah die Grenzen: „KI nur mit Patienten kann nur sehr begrenzt funktionieren. Insbesondere wenn es um Diagnosen geht, die ja tödlich sein können.“
Und dann kam Lanz Moment.
Markus Lanz wettert gegen Jugendwahn
Denn der eigentliche Showdown wurde durchaus persönlich. Als es um „digitale Zwillinge“ ging, also virtuelle Abbilder des Menschen zur Früherkennung von Krankheiten, platzte es aus Lanz heraus: „Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein!“ Und wettert weiter: „Meine Generation, die benehmen sich dermaßen bescheuert zum Teil.“
Und dann rechnete er knallhart mit dem Selbstbetrug seiner eigenen Generation ab. Der Moderator höre immer wieder den Slogan: „60 ist das neue 40.“ Ein Satz, dem der Talkshowmaster so gar nicht zustimmt: „Und ich denke: Nein, ist es nicht! 60 ist einfach das alte 60. Finde dich damit ab!“
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Theologe Manfred Lütz unterstützte Markus Lanz im ZDF: „Das klingt zwar schön, dass man das alles weiß, was im Leben passiert. Aber es ist sehr lebensfremd. Das Leben besteht eigentlich darin, dass man es lebt.“