„Die Migrationswende wirkt“, schreibt die Bundesregierung auf ihrer Instagram-Seite und präsentiert eine Grafik zu deutlich gesunkenen Asylanträgen in Deutschland im Vergleich zu 2024. Die CDU behauptet mit einer ähnlichen Asyl-Grafik sogar: „Unionspolitik wirkt.“ Doch vielen fällt auf: Friedrich Merz und seine Partei schmücken sich zum großen Teil hier mit fremden Federn.
Richtig ist: Im Vergleich zum Juni 2024 ist die Zahl der Asylanträge um satte 59 Prozent gesunken. Im vergangenen Monat beantragten lediglich 6.860 Menschen Asyl in Deutschland. Doch das liegt nur zu einem Teil an den neuen rigorosen Zurückweisungen an den deutschen Grenzen.
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Trend schon seit Herbst 2024 eindeutig – zu Noch-Ampel-Zeiten
Tatsächlich ist der Trend schon seit Herbst 2024 klar erkennbar. Die Asylanträge sind seitdem deutlich gesunken – auch schon zu Zeiten der Ampel bzw. der rot-grünen Minderheitsregierung. Deutschland ist im ersten Halbjahr 2025 nicht mehr EU-Spitzenreiter bei Asylanträgen, sondern liegt hinter Spanien und Frankreich nur noch auf Platz drei. Friedrich Merz und CDU/CSU führen allerdings erst seit dem 6. Mai 2025 die Regierungsgeschäfte.
Das fällt auch vielen Menschen im Netz auf. „Der Gesamttrend geht aber nicht auf die erst kurze Arbeit der Merz-Koalition zurück. So ehrlich solltet ihr schon sein“, heißt es in einem Kommentar. „Ihr solltet ‚Danke, Ampel'“ sagen, findet ein weiterer. Etwas zugespitzter formuliert es jemand auf X: „Wer sowas im Matheunterricht probiert, bekommt ne glatte 6. Ihr müsst euren Wählern schon extrem wenig Gehirn zutrauen, um so einen Unsinn zu posten.“
Merz lässt sich feiern: An diesen Faktoren liegt es tatsächlich
Tatsächlich gibt es mehrere Faktoren für den Rückgang der Asylzahlen. Auch Maßnahmen in Balkan-Staaten zur Reduzierung der irregulären Migration oder die Entwicklung in Syrien nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad wirken sich positiv auf die Zahlen aus.
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