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Vitali Klitschko erhöht Druck auf Merz – der Kanzler müsse „Wort halten“

Als Oppositionsführer fordert Merz die Taurus-Lieferung, als Kanzler steht er selbst unter Druck. So auch von Vitali Klitschko.

© IMAGO / HMB-Media, IMAGO / dts Nachrichtenagentur (Fotomontage)

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Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew, fordert von Deutschland mehr militärische Hilfe im Kampf gegen die russische Invasion. Insbesondere wünscht er sich von Kanzler Merz auf Flugabwehrsysteme und Taurus-Marschflugkörper.

Klitschko verwies in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“ auf eine frühere Aussage von Merz: „Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat in der Vergangenheit völlig zurecht gesagt, dass anhaltende russische Angriffe auf zivile Ziele die Lieferung von Taurus-Raketen zur Folge haben muss.“ Er wünsche sich, dass die Merz-Regierung ihre Zusagen einhält. „Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung hier Wort hält.“ Deutschland solle seiner Verantwortung gerecht werden und der Ukraine die nötigen Waffen liefern.

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Endlos-Debatte über Taurus in Deutschland: Merz attackierte Scholz

Klitschko kritisierte dabei massiv den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Vorgehen. Er sprach von „purem Terror“, den Putin in der Ukraine entfache. „Zweitausend Gebäude sind alleine in unserer Stadt zerstört, immer wieder gibt es Verletzte und Tote.“ Nach Ansicht des Bürgermeisters strebt Putin die vollständige Kontrolle über die Ukraine an – unabhängig von den Opfern. „Putins Ziele sind vollkommen klar: Er will weiterhin die gesamte Ukraine unter seine Kontrolle bringen. Koste es, was es wolle. Und wenn wir ihn nicht gemeinsam in der Ukraine aufhalten, dann wird er danach weitere Länder angreifen.“

In Deutschland wird seit längerem über die Lieferung von Taurus-Raketen diskutiert. Diese haben eine Reichweite von etwa 500 Kilometern und könnten Ziele tief im russischen Hinterland, sogar in Moskau, treffen. Der frühere Kanzler Olaf Scholz lehnte eine Lieferung jedoch ab. Er befürchtete, dass dies Deutschland zur Kriegspartei machen könnte. Merz zeigte sich in dieser Frage offener. Er wollte die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper nicht kategorisch ausschließen. Klitschkos Forderungen dürften die Diskussion in Deutschland weiter befeuern.

Entwicklung neuer Waffen in der Ukraine als Ausweg

Aktuell sucht die deutsche Regierung nach neuen Lösungen. In Berlin haben Politiker beschlossen, die Ukraine beim Bau eigener weitreichender Waffen zu unterstützen. Auch Klitschko und viele andere Ukrainer erwarten, dass Merz und die Bundesregierung Taten folgen lassen.


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