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Steckt Putin dahinter? Mysteriöse Aufnahmen beim Moskau-Terror aufgetaucht

Wenige Tage nach dem Terror bei Moskau kommen neue Fragen auf. Wieso beschuldigt Putin ohne Belege die Ukraine? Ist das verdächtig?

Terror und die Frage, welche Rolle Putin spielt.
© IMAGO/ITAR-TASS

Moskauer spenden massenhaft Blut für Anschlags-Opfer

Nach dem Angriff auf Besucher einer Konzerthalle sind zahlreiche Menschen in Moskau dem Aufruf der Behörden gefolgt und spenden Blut. Bei der Attacke wurden mehr als 130 Menschen getötet, etwa hundert Verletzte sollen sich noch im Krankenhaus befinden.

Ganz zum Anfang dieses Artikels sei betont: Es handelt es um eine Verschwörungstheorie und es gibt aktuell höchstens einige Merkwürdigkeiten, die Fragen aufwerfen. Es gibt auch gewichtige Argumente, die gegen eine inszenierten Terror-Akt auf die „Crocus City Hall“ unter falscher Flagge sprechen. Etwa dass Putin und sein Sicherheitsapparat dadurch in der Öffentlichkeit schwach erscheinen und eine islamistische Bedrohung offenbar unterschätzt haben. Zudem gibt es Bekennerschreiben der Islamischen Staates (IS). Die Täterschaft ist also geklärt – oder doch nicht?

+++ Mehr zum Thema: Nach Moskau-Terror: So barbarisch lässt Putin die Verdächtigen foltern +++

Andererseits nämlich nutzen Putin und sein Apparat den Anschlag prompt, um auf die Ukraine zu zeigen und eine Verstrickung Kiews in den Raum zu stellen. Möglicherweise um weitere Kräfte für den Krieg zu mobilisieren und sein Handeln zu rechtfertigen?

„Sie geraten nicht in Panik“: Aufnahmen sorgen für Rätselraten

Das osteuropäische Medienprojekt NEXTA bringt nun sonderbare Beobachtungen rund um den Terroranschlag bei Moskau in den Umlauf. Man habe die Aufnahmen aus der „Crocus City Hall“ analysiert und mehrere ähnlich gekleidete Männer in blauen Sweatshirts und Jeans nah beieinander auf der Tribüne entdeckt. Alle diese Männer würden sich angesichts der Bedrohungslage auffällig verhalten. Die Frage sei nun, ob es FSB-Geheimagenten sind.

NEXTA schreibt: „Sie sind alle ruhig, rennen nirgendwo hin und geraten nicht in Panik. In dem Video stößt ein Mann in blauem Pullover und Jeans sogar eine Frau, die auf dem Weg zum Ausgang war, in den Gang zwischen den Sitzen zurück.“ Ab und zu würden sich die Männer anschauen, sogar lautstark fordern, die Türen zu schließen und damit die Fluchtmöglichkeit abzuschneiden.

Alles nur Zufälle? Tatsächlich sind Sweatshirts und Jeans keine ungewöhnlichen Bekleidungsstücke. NEXTA meint, dass sie für mutmaßliche FSB-Offiziere den Vorteil haben könnten, in der Menge unterzugehen und gleichzeitig für Eingeweihte untereinander deutlich aufzufallen.

Schaut man sich die Aufnahmen aus der „Crocus City Hall“ unter diesen Gesichtspunkten an, ergeben sich tatsächlich Fragen. NEXTA spricht von „untypischen Handlungen“ der Männer. Doch wie verhält man sich angesichts so einer Ausnahmesituation? Gibt es ein normales und angemessenes Verhalten?

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Kreml-Insider findet Verhalten der Polizei verdächtig

Auch Kreml-Insider Anders Åslund, ein früher Berater von Ex-Präsident Boris Jelzin, glaubt an eine Inszenierung Putins. Er nennt zehn Indizien, die dafür sprechen würden. So ist er verwundert darüber, dass in der Konzerthalle offenbar kein Sicherheitsdienst anwesend war und die Metalldetektoren am Eingang ausgeschaltet waren. Zudem hält es es für fragwürdig, dass die Polizei so lange gebraucht habe, obwohl ein Präsidium nur wenige Gehminuten von der Halle entfernt sei. Dass Putin und sein Apparat sofort die Ukraine verdächtigen, sei ebenfalls verdächtig.

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False flag: Schon 1999 soll Putin Anschläge inszeniert haben

Es ist nicht das erste Mal, dass Putin in Verdacht gerät, unter falscher Flagge Anschläge inszeniert zu haben, um davon politisch zu profitieren. Als er am 9. August 1999 von Boris Jelzin zum Minsterpräsidenten ernannt wurde, kam es kurz darauf zu einer Reihe von nie aufgeklärten Bombenexplosionen in einem Moskauer Einkaufzentrum sowie auf Wohnhäuser in der russischen Hauptstadt. Angst und Panik breiteten sich aus. Putin beschuldigte tschetschenische Terroristen und nur zwei Monate nach seinem Amtsantritt begann der Zweite Tschetschenienkrieg. Die Umfragewerte Putin stiegen rasant an!


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Kurz darauf trat Jelzin am 31. Dezember 1999 überraschend als Präsident zurück. Putin, mittlerweile populär im Volk, übernahm verfassungsgemäß die Amtsgeschäfte.