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Hertha BSC verlängert mit Fabian Reese: Anderen Vereinen wäre das nicht gelungen

Fabian Reese bleibt bei Hertha BSC. Ein bemerkenswerter Job der sportlichen Führung, die einen Trumpf hatte, der der Konkurrenz fehlt.

© IMAGO/Nordphoto

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Fabian Reese bleibt bei Hertha BSC. Vor einigen Wochen hatten die Fans der Alten Dame nur davon träumen, es vielleicht heimlich hoffen können. Jetzt ist es Realität. Der willensstarke Torjäger hat einen neuen Vertrag bis 2030 unterschrieben und bleibt der Hertha erhalten.

Das ist der Verdienst der sportlichen Führung von Hertha BSC – aber nicht nur. Auch die Stadt Berlin hat ihren Anteil an der Vertragsverlängerung. Anderen Vereinen fehlt dieser Trumpf – ein Kommentar.

Hertha BSC: Reese bleibt in Berlin

Die Liste der Interessenten für Fabian Reese war lang. Sehr lang. Nach einer beeindruckenden Rückrunde soll neben mehreren Bundesliga-Klubs auch der türkische Spitzenklub Besiktas Istanbul ein Auge auf Reese geworfen haben. Doch für den schnellen Offensivmann heißt es in der kommenden Saison 2. Bundesliga statt Europa League.

Sportliche Argumente für einen Verbleib hatte Hertha dennoch einige. Offenbar konnte die sportliche Führung Reese davon überzeugen, dass die Alte Dame im kommenden Jahr um den Aufstieg mitspielt. Die vorangegangene Vertragsverlängerung mit Michael Cuisance dürfte dafür ein starkes Argument gewesen sein. Zudem arbeitet Reese wieder mit Stefan Leitl zusammen, unter dem er bereits in Fürth stark spielte. Reese hat zudem ein großes Standing, ist hier Unterschiedsspieler, absoluter Leistungsträger, Führungspersönlichkeit und Fanliebling.

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Der 27-Jährige sagt aber auch: „Ich weiß es zu schätzen, was mir diese besondere Konstellation bei Hertha und in Berlin alles bietet.“ Heißt: Es geht natürlich an erster Stelle um die sportliche Vision mit Hertha – aber auch um die Stadt Berlin.

Reese fühlt sich in Berlin wohl

Hier fühlt sich Reese seit seinem Wechsel sichtbar wohl. Hier schlendert er über die Flohmärkte am Boxhagener Platz oder am Arkona Platz. Hier spaziert er mit Freundin Johanna Grünewald und Hündin Ebba durch den Lietzenseepark. Hier gibt es gute Restaurants und süße Cafés in Mitte, die Fashion Week, Filmpremieren und Konzerte großer Künstler. Und es gibt im Schnitt deutlich weniger Menschen, die Reese wegen seines Kleidungsstils schief anschauen, als es in vielen anderen Städten Deutschlands der Fall ist.

Hertha hatte die Stadt Berlin im Reese-Poker als großes Ass im Ärmel. Ein Ass, das nicht viele Vereine besitzen und, das im großen Fußballgeschäft oft nur eine nachgeordnete Rolle spielt. In weniger lukrativen Sportarten wie dem Handball oder Volleyball hört man wieder, dass Spieler sich nicht nur für die sportliche Vision eines Vereins, sondern auch für die Lebensqualität in der dazugehörigen Stadt entscheiden. Im Fußball ist das selten.


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In Reeses Fall konnte Hertha die Berlin-Karte erfolgreich ausspielen. Weil Reese eben nicht nur glücklich mit seiner Rolle bei der Alten Dame ist, sondern auch mit seinem Leben, das er so wohl nur in der deutschen Hauptstadt führen kann. Bei Reese und Hertha scheint einfach alles zu passen – jetzt muss im nächsten Jahr nur noch der Aufstieg her.