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BVG: „Inselkonzept“ in der Kritik – „Vom ÖPNV abgehängt“

Wegen der Brückensperrung in Oberschönweide kommt es aktuell zu großen Verkehrsproblemen in Berlin. Auch die Busse und Bahnen der BVG sind betroffen.

© IMAGO/Funke Foto Services

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Nach der Brückensperrung an der Wuhlheide in Köpenick müssen nun alle Berliner deutlich mehr Zeit einplanen. Die marode Brücke war Montag (19. Mai) komplett und weiträumig abgesperrt worden.

Nun hat der Berliner Fahrgastverband IGEB heftige Kritik am sogenannten „Inselkonzept“ geübt. Denn unter der aktuellen Maßnahme leiden nicht bloß Autofahrer. Auch die Busse und Bahnen der BVG sind hiervon betroffen.

Berliner Fahrgastverband IGEB kritisiert Notfallplan der BVG

Nachdem Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) wegen der „maroden Infrastruktur“ zu „drastischen (Sperr-)Maßnahmen“ greifen musste, hat sich nun der Berliner Fahrgastverband zu Wort gemeldet.

+++ Berliner Brücke: Einsturzgefahr! Auch die BVG trifft es hart +++

Denn mit der Brückensperrung kommt es jetzt auch zu einer folgenschweren Unterbrechung bei der BVG – auf der stark nachgefragten Straßenbahn-Nord-Süd-Tangente, die Hohenschönhausen mit Friedrichsfelde, Karlshorst und Schöneweide verbindet. Betroffen sind hiervon die Tram-Linien M17, 21 und 27.

Wichtige BVG-Verbindung wurde bekappt

Die BVG hat zwar einen Notplan erarbeitet, dennoch geht dieser dem Fahrgastverband nicht weit genug: „Diese nicht zuletzt auch als Umfahrungsmöglichkeit zur S-Bahn wichtige Verbindung wurde gekappt, womit aktuell zwischen den Haltestellen Treskowallee/Ehrlichstraße sowie Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße keinerlei öffentlicher Nahverkehr mehr angeboten wird“, so IGEB. „Damit sind weite Teile Oberschöneweides vom ÖPNV abgehängt!“

Für den Berliner Fahrgastverband steht fest, dass der „wiederholt geforderte Einbau von Weichenverbindungen für ein resilientes Straßenbahnnetz“ offensichtlich mehr als dringlich ist. „Hinzu kommt, dass mit der Sperrung der Köpenicker Teil vom Restnetz abgeschnitten ist“, kritisierte IGEB.

Wegen der gesperrten Brücke an der Wuhlheide kommt es aktuell zu großen Problemen im Verkehr von Berlin. (Symbolbild) Credit: IMAGO/Funke Foto Services

„Vor Ort führt das spätestens in vier Wochen zu ernsthaften Fahrzeugproblemen, wenn erforderliche Inspektionen und Reparaturen an den Bahnen anstehen, die im Betriebshof Köpenick nicht durchgeführt werden können“, so IGEB.

Auch Fußgänger und Radfahrer sind von den Maßnahmen betroffen

Bereits seit Ende April galt eine Sperrung der 1989 in Spannbetonbauweise errichteten und fast 245 Meter langen Brücke im Bezirk Treptow-Köpenick für den gesamten Verkehr darauf. Sie umfasst nun auch den Verkehr unter dem Bauwerk, einschließlich Straßenbahn, Fußgänger und Radfahrer. 


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Am Dienstagmorgen (20. Mai) kam in Oberschöneweide auf der Umfahrung via Wilhelminenhofstraße und Nalepastraße zu größeren Staus. Gleiches gilt für die Minna-Todenhagen-Straße, die Rudolf-Rühl-Allee und die Griechische Allee. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) berichtete, mussten Autofahrer hier 15 bis 25 Minuten mehr Zeit einplanen. (mit dpa)

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