Der ehemalige Landtag am Brauhausberg in Potsdam liegt seit einem verheerenden Brand vor zwei Jahren brach. Das einstige Symbol der SED-Herrschaft ist heute eine Ruine mit verkohltem Dachgebälk. Pläne für eine Nutzung scheiterten bislang, das Brandenburger Gelände verwilderte. Doch nun bringt Mäzen Hasso Plattner neue Hoffnung.
Brandenburg bekommt einen digitalen Neustart
Plattners Stiftung übernimmt Umbau- und Neubaukosten auf dem Gelände, um eine wissenschaftliche Einrichtung von internationalem Rang zu schaffen. „Ich baue eine Universität, wenn auch nur einen Teil“, erklärte der 81-Jährige. Ziel ist es, Brandenburg als Informatik-Standort zu stärken und den Anschluss an führende deutsche und internationale Hochschulen zu ermöglichen.
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Nach Beendigung der Arbeiten sollen die Fakultäten der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Potsdam vom Campus Griebnitzsee auf den Brauhausberg ziehen. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) nutzt dann die freigewordenen Räume und möchte in diesem Zuge auch die Anzahl der Studierenden und Professuren verdoppeln. Ein Fokus liegt auf Künstlicher Intelligenz und IT-Sicherheit. Plattner will dazu beitragen, Europa digital souveräner und sicherer zu machen.
Brandenburg setzt auf Wissenschaftsinvestitionen
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bezeichnet das Projekt als Win-win-win-Situation für Brandenburg, Universität und HPI. Die Universität profitiert finanziell durch Immobilienverkäufe, das Land wird als Wissenschaftsstandort gestärkt. Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) lobt Plattner, da er das Forschen in Freiheit ermögliche. Es sei ein starkes Zeichen in einer unsicheren weltpolitischen Lage.
International will das HPI in Potsdam eine Anlaufstelle für Wissenschaftler aus den USA schaffen. Plattner kritisierte die US-Bildungspolitik scharf und sieht Deutschland jetzt in der Pflicht: „Wir müssen bessere Schulen, Hochschulen und andere fortbildende Institutionen haben.“ Seine Investition ist ein Appell an reiche Bürger, Verantwortung zu übernehmen.
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Mit der Initiative zeigt Brandenburg, wie der Spagat zwischen Wissenschaft, Bildung und Digitalisierung gelingen kann. Plattner sieht darin eine historische Chance, europäisch aufzuholen, und bleibt optimistisch: „Es gibt keinen Grund, dass wir nicht auch so gut Hochschule machen können.“ Das Projekt könnte das Berliner Umland dauerhaft auf die globale Bildungslandkarte setzen.
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