Veröffentlicht inAktuelles

Miete in Berlin: Aktivisten-Ikone stirbt mit 85 Jahren

Die Mieten steigen in Berlin seit vielen Jahren. Nun ist eines der bekanntesten Gesichter der Protestbewegung verstorben.

Die Siedlung am Steinberg setzt sich seit Jahren gegen zu hohe Mieten in Berlin zur Wehr.
© IMAGO/Jürgen Ritter

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Manfred Moslehner, bekannt als „Manne“, ist verstorben. Die Initiative „Siedlung am Steinberg kämpft“ bestätigte diese traurige Nachricht dem „Tagesspiegel“. Der 85-Jährige brach am Montag vorletzter Woche zusammen und verstarb wenige Tage später. „nd Aktuell“ berichtete zuerst über den Tod des Mieteraktivisten, der sich für sozial gerechte Mieten in Berlin einsetzte.

Kampf um die Miete in Berlin

Mehr als 15 Jahre wehrte sich Moslehner gegen die Räumung seines Reihenhauses in der Siedlung am Steinberg in Reinickendorf. Ein Berufungsgericht entschied zuletzt zu seinen Gunsten. Das Landgericht erklärte eine fristlose Kündigung durch einen Immobilieninvestor für unrechtmäßig. Damit durfte der Rentner vorerst in seinem Haus wohnen bleiben.

+++ Union Berlin macht es offiziell: Offensiv-Juwel Ansah ist der Hollerbach-Ersatz +++

Moslehner lebte seit 1939 in der liebevoll „Kleinkleckersdorf“ genannten Siedlung. Doch 2010 wurde das Areal verkauft, und ein Investor begann, die Modernisierung voranzutreiben. Die geplanten Maßnahmen hätten Moslehners Miete in Berlin drastisch erhöht. Nach Angaben des Gerichts hätte er später 1.360 Euro zahlen müssen, bei nur 1.000 Euro monatlicher Rente.

Miete in Berlin und existenzielle Ängste

Im letzten Jahr hatte der Vermieter ihm fristlos gekündigt. Grund waren vermeintliche Blockaden der Modernisierung durch Moslehner. Vor Gericht erklärte der Senior, ein Auszug würde für ihn „das Ende, der Rinnstein“ bedeuten. Während das Amtsgericht zunächst dem Investor zustimmte, konnte Moslehner dank Spenden Berufung einlegen und vorerst bleiben.



Die Initiative „Siedlung am Steinberg kämpft“ trauert um Moslehner. Sie kündigte an, weiter gegen hohe Miete in Berlin und Räumungen vorzugehen. Moslehners Beispiel zeige, wie existenzielle Ängste ältere Menschen belasten. Sein Engagement gebe anderen Mietern Hoffnung, sich gegen Verdrängung und steigende Mieten zu wehren.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.