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Nächster Dämpfer für S-Bahn Berlin: Kein Geld mehr für Pannen-Linie

Seit mehr als 30 Jahren wird eine neue Linie für die S-Bahn Berlin geplant. Und es gibt immer wieder Probleme.

© imago images/Andreas Gora

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Das Berliner S-Bahn-Projekt S21 steht nicht wirklich unter einem guten Stern. Die Eröffnung des ersten Teilstücks der Linie zwischen Hauptbahnhof und Wedding, das als S15 an den Start gehen soll, verschiebt sich immer weiter – und nun stocken auch noch die Planungen für den dritten Bauabschnitt. Es fehlt am Geld.

S-Bahn Berlin: Projekt stockt

Eigentlich sollte die S21 das Netz der S-Bahn Berlin vielfältiger und variabler machen. Die neue Nord-Süd-Linie sollte den Ring im Norden über die Stationen Wedding und Westhafen über den Hauptbahnhof mit dem Südring verbinden. Der Hauptbahnhof war bislang an keine Nord-Süd-S-Bahn angeschlossen – und bleibt das auch bis 2026. Dann erst soll das erste Teilstück nach abermaliger Verschiebung eröffnen. Wir berichteten.

Während ein zweiter Bauabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz inzwischen geplant ist, liegt ein dritter zwischen Potsdamer Platz und Yorckstraße inzwischen auf Eis. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, war eine für Anfang Juli geplante Beteiligungsveranstaltung von der Bahn abgesagt. Begründung: Wegen einer unklaren Zeitschiene für die Fortführung des Projekts.

+++ Aktuelle Störungen bei der S-Bahn Berlin findest du hier +++

Hintergrund ist demnach, dass der Berliner Senat noch keine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn abgeschlossen hat. Auch der nachträgliche Bau des Haltepunktes Perleberger Brücke in der Nähe des Hauptbahnhofs sei aktuell gestoppt, teilte die Berliner Verkehrsverwaltung auf Anfrage der Grünen mit.

Kritik an Senat wegen S-Bahn-Projekt

Deren verkehrspolitische Sprecherin Oda Hassepaß kritisiert gegenüber dem „Tagesspiegel“ scharf: „Ohne Geld für die Planung wird sich das wichtigste innerstädtische Ausbauprojekt der S-Bahn weiter verzögern.“ Das sei schlecht für die Fahrgäste und das Nahverkehrssystem in Berlin. Sie warf dem Senat vor, mit der Kürzungspolitik den Ausbau der S-Bahn zu verhindern.

Ein zusätzliches Problem: Es ist nicht klar, wann der Berliner Senat Geld für das Projekt frei machen wird. Wie das Blatt berichtet, will der Senat keine Angaben zu künftigen Haushalten machen.


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Klar ist aber schon: Wenn es an den dritten Bauabschnitt geht, wird das kompliziert und teuer. Denn am Gleisdreieck soll ein gemeinsamer Bahnhof mit der U-Bahn der BVG entstehen. Hier halten die Linien U1/U3, sowie die U2.

Wann es so weit sein wird, ist noch völlig unklar. Im kommenden Jahr soll dann endlich das erste Teilstück eröffnet werden. Allerdings nur mit einem provisorischen Bahnhof im Hauptbahnhof. Der endgültige Bahnsteig kann wegen zahlreicher Schwierigkeiten nicht gebaut werden. Aber das ist eine andere Episode von Berlins Pannen-Linie, die bereits seit 1992 geplant wird.