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Wegen Rapper Pashanim: Zaun soll Berliner Hauseingang schützen

Schon seit Jahren pilgern Fans von Rapper Pashanim zu einem Hauseingang in Berlin-Kreuzberg. Ein Zaun soll sie jetzt davon abhalten.

© IMAGO/Olaf Schuelke

Mehr als Bier und Zigaretten: Der Berliner Späti als Kulturgut

Ein Hauseingang in Berlin Kreuzberg ist seit ein paar Jahren eines der Sightseeing-Highlights unter jungen Berlinern vor allem aber Touristen. Der Grund: 2019 hat Rapper Pashanim hier das Musikvideo zu seinem Track „Hauseingang“ gedreht.

Seit dem pilgern Jugendliche in Scharen zu der Tür und hinterlassen ihre Unterschrift oder Botschaften auf dem dunklen Holz und den umliegenden weißen Mauern – zu Lasten der Bewohner. Ein Zaun soll jetzt helfen.

Rap-Fans pilgern zu Hauseingang in Berlin-Kreuzberg

Den berühmten Kreuzberger Hauseingang zu finden, ist gar nicht so leicht. Er liegt versteckt im Seitenflügel eines Hinterhofs, der nur über ein Tor zugänglich ist. Schilder mit der Aufschrift „Privatgrundstück – Unbefugten ist das Betreten verboten“ sollen ungebetene Gäste verschrecken. Nutzen tut das wohl nicht. Immer wieder reisen Fans des Rappers Pashanim (kurz Pasha) zu dem Eingang im Bergmannkiez, um Fotos zu schießen und sich zu verewigen.

Der Rapper selbst, mit bürgerlichem Namen Can David Bayram, ist in Kreuzberg aufgewachsen. An der Adresse im Bergmannkiez gewohnt hat er aber nie. Das Video des 2019 veröffentlichten Songs ist inzwischen gelöscht. Pashanim selbst hat seine Fans in einem Social-Media-Statement darum gebeten, die Schmierereien zu lassen. Bewirkt hat das nichts.

Bis zu 10.000 Euro für Zaun vor Haustür

Jetzt reagiert die Hausverwaltung. Wie der „Tagesspiegel“ auf Anfrage herausfand, soll vor dem Berliner Hauseingang ein Zaun gebaut werden. Kosten: bis zu 10.000 Euro. Das ist immer noch günstiger als die Reinigungskosten. Das denkmalgeschützte Haus zu reinigen, habe der Hausverwaltung bisher 25.000 Euro gekostet, wie Geschäftsführer Torsten Lehmberg dem „rbb“ Mitte Mai mitteilt. „Es ist ein Privatgrundstück. Die Leute betreten ohne unsere Zustimmung dieses Grundstück und hinterlassen Müll und Dreck, machen Lärm und es wird permanent mit Stiften und Spraydosen das Haus bemalt“, erklärte er.


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Ob die neue Maßnahme helfen wird? In den sozialen Medien tauschen sich Pasha-Fans jedenfalls weiterhin darüber aus, wann und wie sie ihre Pilgerstätte besuchen wollen. Dass ein Zaun sie davon abhält? Eher unwahrscheinlich.