Wer eine Karriere als Anwalt starten möchte, hat zuvor einen harten Weg vor sich – vom Jura-Studium über das Staatsexamen bis hin zum Rechtsreferendariat. Und selbst dann kann man noch lange nicht von sich behaupten, eine eigene Kanzlei zu besitzen und reichlich Mandanten zu haben.
Doch Pamela Pabst hat all das erreicht. Und das sogar trotz Handicap. Die Berliner Anwältin ist nämlich von Geburt an blind. Was sie dazu antrieb, für ihren Traumjob zu kämpfen und nicht aufzugeben – das verriet die Strafverteidigerin im Interview mit BERLIN LIVE.
Berliner Anwältin mit Handicap am Gericht
„Ich liebe meinen Beruf und mach das jeden Tag so gerne. Mit verschiedenen Leuten und all den Orten in ganz Deutschland. Ich liebe es auch, wenn es spontan ist“, stellte Pamela Pabst direkt zu Beginn des Gesprächs klar.
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Die Anwältin hat ganz offensichtlich ihre Berufung gefunden. Doch auch in ihrem Werdegang stand die Berlinerin vor der einen oder anderen schweren Hürde, bei der sich ein Umkehren als leichter erwiesen hätte.
„Ich wollte mich aber nicht einfach von einem Ort vertreiben lassen“, erklärte Pabst und sprach damit bereits ihre Mobbing-Erfahrung zur Schulzeit an. „Ich wusste einfach, dass ich unbedingt ins Gericht nach Moabit will. Das war meine oberste Priorität“, erinnerte sich die Anwältin auch heute immer noch gerne an ihre Anfänge zurück. Auf ihrem Weg ließ sie sich niemals vom Ziel abbringen.
Pamela Pabst kann in vielerlei Hinsicht ein Vorbild sein
Im Gegenteil. Mit voller Überzeugung zog Pabst ihren Plan durch: „Dieser Herzenswunsch hat mich all das durchstehen lassen!“ Inzwischen ist die Strafverteidigerin sogar das Vorbild und die Inspiration für die erfolgreiche Serie „Heiland – Wir sind Anwalt“ – hatte sogar schon einen Gastauftritt in einer der Folgen. In ihrem eigenen Alltag muss Pabst auch immer wieder an Hauptdarstellerin Romy denken.
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„Dann kommt es mir vor, als würde ich diese Szene von außen angucken – dabei stehe ich mitten in meinem eigenen Leben“, schmunzelte die Berlinerin. Und das erfüllt Pabst mit jeder Menge Freude – daran wird auch in Zukunft ihr Handicap nichts ändern. „Ich finde generell von behinderten Menschen kann man einen ganz anderen Blick auf die Welt bekommen“, erklärte Pabst. Vielleicht ist ja gerade das ihr Erfolgsrezept: Denn nur so erscheint auch manch ärgerliche Situation aus einer anderen Perspektive plötzlich völlig belanglos.