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Berlin: Sorge um Blutspenden – dringender Appell an die Bevölkerung

Nur ein kleiner Pieks kann das Leben eines anderen retten. Dennoch fehlt es in Berlin an Blutspendern. Das Rote Kreuz ist warnt.

Berlin
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Erste Hilfe: Das alles gehört in die Hausapotheke

Der Notfall kommt ja immer schneller, als man denkt. Wir verraten, was in jede Hausapotheke gehört – und wo sich diese am besten befinden sollte.

Der Winter ist da und auch Weihnachten rückt immer näher. Was für viele Menschen Grund zur Freude ist, versetzt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Alarmbereitschaft.

Aufgrund von Infektionswellen und vielen Feiertagen rechnet die Organisation im Dezember mit weniger Blutspenden. Die Sorge vor einer ähnlichen Lage wie in den ersten beiden Januarwochen dieses Jahres ist deshalb groß.

Damals gab es bundesweit einen massiven Mangel an Blutpräparaten. Weil Blutspenden national geregelt sind, können sich die EU-Länder nicht gegenseitig aushelfen, wenn eine Knappheit droht. Zwar ist die Versorgungslage in Berlin und Brandenburg stabil. Doch das kann sich rasch ändern.

Viele Berliner Spender fallen wegen Krankheiten aus

Auf Anfrage von BERLIN LIVE erklärt Christoph Lang, Pressesprecher der Vivantes Kliniken: „Derzeit gibt es keine nennenswerten Probleme bei der Versorgung mit Blutkonserven.“ Doch Kerstin Schweiger, Sprecherin des Blutspendedienstes des DRK Nord-Ost, gibt zu Bedenken, dass die Entwicklung unsicher sei. Im Gespräch mit BERLIN LIVE führt sie aus, dass das verschiedene Gründe habe.

So können viele regelmäßige Blutspender derzeit nicht zu den Terminen der Hilfsorganisation kommen, weil sie krank sind. Bei jeder Art von Symptom gilt eine Karenzzeit.

Wer sich zum Beispiel mit Corona infiziert, der darf erst nach zwei symptomfreien Wochen wieder Blut spenden. Auch Menschen, die beispielsweise aufgrund einer Atemwegsinfektion Antibiotika nehmen müssen, müssen vier Wochen aussetzen. „Das gilt auch zum Schutz des eigenen Körpers, weil schließlich ein halber Liter Blut abgenommen wird“, erläutert Schweiger gegenüber der dpa. Vor der Blutspende sollte eine Infektion deshalb vollständig auskuriert sein.

Kurze Haltbarkeit verstärkt Blutspende-Krise

Als weiteren Grund können die Schulferien im Dezember genannt werden, während denen viele verreisen, sowie das extreme Winterwetter mit Schnee und Eis, das den Menschen die Anfahrt zu den Blutspendeorten erschwert.


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Anders als landläufig vermutet, gibt es trotz einer gestiegenen, wetterbedingten Unfallgefahr im Winter keinen erhöhten Blutbedarf in den Krankenhäusern. Da das Blut je nach Präparat aber teilweise nur vier Tage haltbar ist, könnten aber auch die zahlreichen Feiertage unter der Woche – also zu den regulären Blutspendeterminen – zu massiven Problem in der Versorgung führen.

„Ein ganz besonderes Geschenk, das nur ein gesunder Mensch machen kann“

„Wir möchten vermeiden, dass der Bestand über alle Blutgruppen hinweg weiter sinkt“, warnt Kerstin Schweiger. Das DRK bietet deshalb zwei Sondertermine am zweiten Weihnachtsfeiertag und am 23. und 30. Dezember an, um die Versorgung von Krankenhäusern über die Feiertage und den Jahreswechsel zu sichern. 

Die Sprecherin betont: „Wir appellieren in den kommenden Wochen an alle, die gesund sind, die Blutspendetermine wahrzunehmen! Eine Blutspende ist ein ganz besonderes Geschenk, das nur ein gesunder Mensch machen kann.“


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Besonders krebskranke Menschen sind dringend auf die Präparate angewiesen. „Rund ein Fünftel der Spenden werden bei der Behandlung dieser benötigt“, erklärt Schweiger. Sie brauchen teilweise über Wochen mehrere Konserven.

Wer mithelfen möchte, kann sich online oder unter der kostenlosen Hotline 0800 11 949 11 einen Termin buchen. (mit dpa)