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Miete in Berlin: Trotz Kritik – Anwohner müssen weiter in Liefer-Tüte leben

Die Menschen, die in einem Haus zur Miete in Berlin-Prenzlauer Berg leben, wohnen derzeit hinter Planen, die das Bezirksamt genehmigt hat.

Berlin
© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Nicht nur die Menschen in der Hauptstadt haben enorme Probleme eine Wohnung zur Miete in Berlin zu finden. Bundesweit sind die immer teurer werdenden Mieten ein Thema. Besonders kritisch ist es jedoch in den größten Städten des Landes, Berlin, München und Hamburg.

Wer es geschafft hat, eine finanzierbare und den Wünschen entsprechende Wohnung in der Hauptstadt zu ergattern, darf sich glücklich schätzen – so dürfte man meinen. Doch dem ist nicht so! Denn nur weil man einen passenden Wohnraum gefunden hat, hören die Probleme nicht auf.

Miete in Berlin: Leben hinter Planen

Im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow) an einer Ecke der Danziger Straße wird derzeit ein Wohnhaus saniert. Diesen Umstand nutze der Bauherr, um an dem für die Baumaßnahmen errichteten Gerüst zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember eine großflächige Werbung anzubringen.

Eine bedruckte überdimensionale Schutzplane wirbt an diesem Haus für den Lieferdienst Wolt in Form der für den Konzern bekannten bedruckten Liefertüte aus Papier. Für diese besondere Art der Werbung holte man sich die Erlaubnis des Bezirksamtes ein und das stimmte zu. Von einer zusätzlichen Beleuchtung dieser Anlage war hierbei jedoch nicht die Rede gewesen und so musste diese illegale Installation nach einer Ortskontrolle des Bezirkes Pankow abgeschaltet werden.

Wohnen hinter Planen soll verboten werden

Genehmigt wurde die Werbeplane an diese Haus zur Miete in Berlin vom Stadtentwicklungsamt, der Abteilungen Bau- und Wohnungsaufsicht und Stadtplanung und der Unteren Denkmalschutzbehörde. Sie alle sollen dem verantwortlichen Straßen- und Grünflächenamt ihre Zustimmung erteilt haben.

Seit Jahren fordert man in Pankow für solche Aktionen ein Verbot. Die Bezirksverordneten haben beschlossen, solche Haus-Verhüllungen gar nicht mehr zu genehmigen. Doch die bereit genannten Behörden sind an solche Handlungsempfehlungen nicht gebunden.


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Entscheidend ist hier die aktuelle Rechtslage. Sobald „gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse einzelfallbezogen geprüft sind“, muss man Werbeplanen genehmigen, so die Stadträtin Anders-Granitzki gegenüber der „Berliner Morgenpost“.