Dirk Kanter, Tischlermeister in Berlin-Rummelsburg, hat seine Werkstatt mit viel Liebe und Eigenleistung aufgebaut. Die Einrichtung aus Holz spiegelt seine Handwerkskunst wider.
Seine Werkstatt ist nicht nur sein Lebenswerk, sondern auch ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen. Doch ein Investor und das Bezirksamt Lichtenberg gefährden ihre Zukunft.
Hochhäuser in Berlin: Konflikt um Bebauungspläne
Einem Bericht der „Berliner Morgenpost“ zufolge sollen laut Plänen ein Campus mit zwei bis zu 90 Meter hohen Hochhäusern entstehen. Direkt neben Kanters Werkstatt ist ein Stadtplatz geplant. Obwohl Kanter ein hohes Angebot für sein Grundstück erhielt, lehnte er ab. Er findet es irrational, ein funktionales Gebäude zu zerstören. „Das hätte ich nicht übers Herz gebracht“, betont er.
Die neuen Hochhäuser sollen an die Grundstücksgrenze der Tischlerei gebaut werden. Statt eines offenen Platzes bliebe nur ein schmaler Streifen. Kanter befürchtet negative Auswirkungen auf sein Grundstück und kritisiert das Bezirksamt. Er sieht sich betrogen, da ihm einst eine langfristige Perspektive in Rummelsburg versprochen wurde.
Zwischen Bestandsschutz und Investoreninteressen
2005 baute Kanter seine erste Werkstatt in Kreuzberg. Doch hohe Mieten zwangen ihn nach Rummelsburg. Damals bot ihm das Bezirksamt den aktuellen Standort an. 2012 eröffnete er feierlich die Tischlerei; sogar der Bürgermeister gratulierte. Heute jedoch pocht der Bezirk auf sein Vorzugsrecht. Bei einem Verkauf müsste der neue Eigentümer die Werkstatt abreißen.
Kanter fühlt sich übergangen. „Ich würde ja mit mir sprechen lassen“, sagt er. Doch die Pläne des Investors setzen auf maximale Flächennutzung neben seiner Werkstatt. Dadurch sieht Kanter sein Grundstück abgewertet und zukünftige Verkäufe erschwert. Sein Wunsch: Ein Umdenken der Pläne seitens des Bezirks.
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Noch bis Anfang Juni können Bürger aus Berlin Einwände äußern. Kanter hofft, dass das Projekt angepasst wird. Berlin, insbesondere der Stadtteil Lichtenberg, steht für ihn vor der Entscheidung, wie sinnvoll städtebauliche Entwicklung mit bestehendem Gewerbe vereinbar ist. Die Zukunft seiner Werkstatt bleibt ungewiss.
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